Ausfahrt der NABU Gruppe Winnenden nach Giengen a.d. Brenz und ins Donaumoos zwischen Sontheim und Günzburg am 21.10.2007

Punkt 7:30 Uhr fuhren wir vom Bahnhof Winnenden bei leichtem Nieselregen und ab Schwäbisch Gmünd sogar mit feinen Schneetreiben nach Giengen a.d. Brenz. Dort trafen wir uns mit einigen Mitgliedern der NABU Gründungs-Gruppe, die uns zur Hähnle-Villa, ins Donaumoos und auf die Vogelinsel bei Giengen führten.

Zunächst schauten wir ins ehem. Schlafgemach von Lina Hähnle, das als einzige Räumlichkeit in der großen Villa der Giengener Gruppe als Informationsraum zur Verfügung steht. Das restliche Gebäude wurde von einem Privatmann vor einigen Jahren von den Hähnle-Erben erworben. Beim NABU standen leider nicht die erforderlichen Geldmittel für den Erwerb der Villa zur Verfügung.

Der Raum wurde wunderbar renoviert und die alten Wände freigelegt, so konnte man die früheren Zeiten noch etwas erahnen. Der Raum ist einmal im Monat der Öffentlichkeit zugänglich. Es werden alte Bilder und Familienfotos gezeigt und ein umfangreiches Angebot an Nistkästen und Futterhilfen für Vögel angeboten. Wir konnten auch kurz Interessantes über die Struktur der Gründungsgruppe erfahren (330 Mitglieder, bis zu 50 Aktive bei Pflegemaßnahmen).

Dann zurück ins warme Auto und zur Wanderung ins Donaumoos bei Sontheim.

Nieselregen und kalt, genau 4 Grad zeigte das Thermometer an. Wie? Doch, wir hatten sogar eines dabei, das wog gut und gerne 1,7 Tonnen, hat vier Räder und hört auf den Namen „Pöhschoh“. Es gehört Rainer Siegle, der uns durch den abwechslungsreichen Tag führte.

Uns? Ja, dabei waren Andrea und Reinhard Bretträger, Hannelore und Axel Prehl, Gabi Stein-Elsner, Inge und Walter Weinbrenner, als Gast Herr Gackstatter, und mich nahm man auch mit.... Die Betreu-ung in Giengen übernahm der 1. Vorsitzende Thomas Horsch, begleitet vom 2. Vorsitzenden Herrn Bäuerle und Herrn Unger.

Über eine ebene, weit einsehbare Fläche, die uns Havellandreisende stark an unsere diesjährige Rei-se dorthin erinnerte, marschierten wir leicht geduscht und anfangs fröstelnd durch die tolle Landschaft. Sonnenschein erwärmte uns nur innerlich, denn die leicht vom Nebel angehauchte Gegend mit ihren vielen Büschen, großflächigen Weiden und Weidenbäumen, war schon prächtig anzusehen. Man konnte das Frühjahr fast greifen. Einstimmige Meinung: „Do missad m’r wiedr na!“

Stimmungsaufheller waren schon mal die zwei Weißstörche am Ortsausgang von Sontheim, wobei wir drei Männer in Rainers Auto noch bei Gabi Aufklärungsarbeit leisten mussten, denn trotz langjähriger OP-Schwestern-Tätigkeit glaubte Sie wohl immer noch an den Klapperstorch...

Silberreiher, Kormorane, ein ganzer Trupp Kiebitze machten die Wanderung spannend. Die gesamte Artenliste folgt am Schluss. Auch die Stimmung war trotz des nicht sehr einladenden Wetters bestens und die über 2 Stunden ver“giengen“, ja, wie im Flug.

Frau Horsch und Hüttenwart Emil Bohnet empfingen uns freundlich zur Mittagszeit in der gemütlichen und wohlig eingeheizten Vereinshütte, dem „Starenkästle“. Man konnte sehen und spüren, dass die Leute sich viel Mühe gemacht haben, uns herzlich und ausgiebig zu bewirten! Und wenn gegen 14:00 Uhr Rainer nicht zum Aufbruch gedrängt hätte, würden wir noch heute dort sitzen.

Ein Buntspecht (der Schreiber wurde mal wieder mit der völlig deplatzierten Bemerkung über irgend-einen Blutspecht zur Erheiterung der gesamten Mannschaft durch den Kakao gezogen...) lockte uns vom Bahnhof weg zur Vogelinsel. Erstes offizielles Naturschutzgebiet in Deutschland, zuvor hat Lina Hähnle ein großes Gebiet am Federsee bei Buchau als erstes privates Schutzgebiet ausgewiesen. Einmal rundherum marschiert, konnten wir die Fraßstellen eines Bibers gut beobachten und die dort wohlweislich nicht gepflegte, nahezu unberührte Natur.

Nach der Verabschiedung machten wir auf dem Nachhauseweg noch einen Kaffeehalt in Königsbronn und warfen einen ausgiebigen Blick in den Ursprung der Brenz, den Brenztopf.

Vor 19:00 Uhr waren wir dann wieder wohlbehalten zu Hause.

2007_10_21_wp (William Patrick)

Bilder zu diesem Tag gibt es über folgenden Link: Bilder 

Unsere Touren dieses Tages liegen  in einer ZIP-Datei in drei Formaten vor:

Auf den Webseiten von Birding Germany sind die Beobachtungsmöglichkeiten und Wege im Donaumoos gut  beschrieben.


Artenliste nach Erscheinen:

Donaumoos, ca. 10:00 h:
Weißstorch, 2
Silberreiher, mind. 8
Kormorane 4
Zilpzalp
Fasan 0,2
Bekassine
Wacholderdrossel
Höckerschwan
Turmfalke
Kornweihe
Stockenten
Haubentaucher
Buchfink
Distelfink
Birkenzeisig
Blaumeise
Kiebitz, mind. 60
Wiesenpieper
Eichelhäher
Graureiher

Vogelinsel, ca. 14:30 h:
Buntspecht
Dompfaff
Kleiber
Graureiher
Stockente
Rotkehlchen
Kohlmeise

Brenztopf, ca. 16:00 h:
Zaunkönig
Teichhuhn
Wasseramsel