Winnender Zeitung vom 30.11.2006, Leserbrief zur Renaturierungsmaßnahme am Teufelsbrunnen


Auffüllung ist widersinnig

Betr.: Artikel "NABU ärgert sich über Renaturierung"
vom 29. November

Leider hatte ich keine Möglichkeit, meine
Bedenken gegenüber Herrn Bässler direkt
zu äußern. Deshalb diese Anmerkungen:
1. Die Auffüllungen haben nicht nur im
oberen Teil des Geländes stattgefunden.
Zum Beispiel befindet sich am Graben zwischen
Teufelsbrunnen und dem neuen Tümpel
eine 40 Zentimeter hohe Schotterschicht,
dies ist fotografisch belegt.
2. Ich habe nicht gesagt, dass das Gebiet
Schutzstatus hatte, es war aber in allen Plänen
als Feuchtgebiet ausgewiesen. Dort
Aufschüttungen vorzunehmen und dann
auch noch mit Schotter, macht keinen Sinn.
3. Ein Gebiet aufzuschütten - das Niveau
ist für jeden sichtbar höher als die Nachbargrundstücke
beziehungsweise der ober-
halb liegende Teufelsbrunnen -, um dann
im Rahmen von Renaturierungsmaßnahmen
ein Loch und einen Graben auszubaggern,
ist widersinnig.
4. Der angelegte Tümpel ist ein tiefes
Loch mit steilem Ufer. Ein Feuchtgebiet hat
flaches Ufer.
5. Der frei gelegte Wassergraben mit
Steilufer ist ausgesprochen tief (geschätzt
knapp 1,5 Meter), weil das umgebende Gelände
aufgeschüttet wurde, und unten fließt
ein 20 Zentimeter breites Rinnsal.
6. Baumpflanzungen an solchen Standorten
mit Esche und Erle sind überflüssig, da
diese auch ohne Pflanzung im Laufe der
Zeit von alleine wachsen, das spart Geld.
7. Auch eine Sumpfwiese ist ein Feuchtgebiet,
ganz klar, aber eine Schotterschicht
mit Dränagewirkung lässt so etwas kaum
zu.

Horst Schlüter,
NABU-Vorsitzender

Rotweg 4, Winnenden