Winnender
Zeitung vom 14.12.2006,
Leserbrief zur Renaturierungsmaßnahme am Teufelsbrunnen
Kein
Fremdmaterial eingebaut
Betr.:
Renaturierung des Zipfelbachtals
In den vergangenen Tagen sind zwei Leserbriefe
zu der
Ersatzmaßnahme im
Schwaikheimer Zipfelbachtal (ehemaliger
Tennisplatz) in
Ihrer Zeitung erschienen.
Bei beiden kann der Eindruck entstehen, es
wäre
überschüssiger Erdaushub oder
Fremdmaterial
von außen eingebaut worden.
Dies ist nicht so. Wie im Artikel vom
29. November
festgestellt, wurden 650 Kubikmeter
Boden entfernt und 450 Kubikmeter
innerhalb der
Baustelle aufgenommen
und wieder eingebaut bzw. modelliert.
Bei dem
„tiefen Entwässerungsgraben“
handelt es sich
nachweislich um einen natürlichen
Bach aus dem
Bereich Behlesklinge,
der in der Vergangenheit verdolt wurde
und im Zuge der
Ersatzmaßnahme geöffnet
werden musste.
Dies war ein wesentlicher
Aspekt der Ersatzmaßnahme und eine
Forderung
der Umweltbehörde.
Weiter gehende
Abgrabungen oder die
Schaffung von größeren
Wasserflächen hätten
den Sumpfton-Unterboden (Pelogley) -
der
überhaupt für das Feuchtgebiet Teufelsbrunnen
verantwortlich
ist - freigelegt.
Das birgt in der warmen Jahreszeit jedoch
die Gefahr der
Austrocknung und Rissbildung,
mit der Folge, dass das Schichtenwasser
über
Spalten in den tieferen Untergrund
versickert. Auch wäre die
große Verdunstungsfläche
einer offenen
Wasserfläche
im Sommer nachteilig. Insofern bildet
der belebte
Oberboden über dem Sumpfton
einen Verdunstungs- und Grundwasserschutz
für
das oberflächennahe Schichtenwasser
und den
notwendigen Halt für die
Pflanzenwurzeln des gewünschten
Auwaldes
und
der Schilfzone.
Die Ersatzmaßnahme wurde im
Übrigen
auf der Grundlage und nach Maßgabe
einer
Genehmigungsplanung
realisiert, bei der
eine Reihe von Fachbehörden beteiligt
waren.
Nach
wie vor bin ich gerne bereit, interessierten
und kritischen
Bürgern die Maßnahme
bei einem Ortstermin im Detail zu
erläutern.
Ronald Bässler
Freier
Landschaftsarchitekt
Uhlandstraße 20, Fellbach