Wegen
der milden Witterung überwintern in diesem Jahr in Deutschland
so viele Kraniche wie nie zuvor. „Schätzungsweise rund 7500 bis 10 000 Tiere haben den im Oktober beginnenden Zug in die südeuropäischen Winterquartiere nicht angetreten“, sagt der Leiter des Kranich-Informationszentrums in Groß Mohrdorf bei Stralsund, Günter Nowald. Für gewöhnlich blieben maximal einige hundert Kraniche in Deutschland zurück. Die mit Abstand größte Ansammlung überwinternder Kraniche haben die Wissenschaftler in der Diepholzer Moorniederung im Dreieck Hamburg-Bremen-Hannover | ausgemacht. Dort wurden vor wenigen Tagen etwa 5000 der Tiere gezählt. Weitere rund 1000 Kraniche beobachteten Ornithologen im Linumer Bruch in Brandenburg. Dass derart viele Kraniche in den norddeutschen Niederungen zurückblieben, überrascht selbst die Experten. Die Zahl lasse sich mit dem milden Winter allein nicht erklären, sagt Nowald. „Wir registrieren seit Wochen auch einen nahezu ständigen Südwestwind, also vollen Gegenwind für den kräftezehrenden Flug in die spanischen und südfranzösischen Winterquartiere.“ Das sei ganz sicher auch ein Grund für den Verbleib der Vögel. |