Wer gewinnt den Nabu – Rechenparcour 2005?
Wird wieder der Vorjahressieger das „Grüne Trikot“ erringen?
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Männer und Frauen sind angetreten, um bei einem der schwersten
Wettkämpfe der Welt anzutreten; das Monoathlon - Wettrechen am
Zipfelbach!
Dieser Wettkampf ist so knochenhart, dass sich Walter K., Elke S.-B. und Lore H. ausschließlich als Zuschauer beteiligen.
Schon
zu Beginn droht Hannelore P. die Disqualifikation, denn sie tritt mit
einem nicht zugelassenen gelben Rechen den Kampf an. Schiedsrichter
Rainer S. will ihr schon die gleichfarbige Karte zeigen, wird aber noch
von ihrem Mann Axel unter Tränen gebeten, sie als Aussenseiterin
mitrechen zu lassen. Zum Ausgleich sei sie auch bereit, in der
Zielgeraden ein hervorragendes Vesper aufzutischen. Unter dem Jubel der
Mann- und Frauenschaft stimmt Rainer S. schließlich wohlwollend
und in weiser „Voraus“ – Sicht zu.
Es
ist zwar noch kuhnacht, alle gehen gefasst in Position, aber beim
Startpfiff rechen sie was das Zeug hält. Peinlich ist es nur
für Philipp B. als es heller wird, und er feststellt, dass er das
Nachbargrundstück bearbeitet hat. Das gibt natürlich
kräftig Punkteabzug! Das darf nicht passieren! Wo war sein Coach??
Das wird man doch wohl fragen dürfen!!
Als
sich dann die Sonne in ihrem strahlendsten Orange über die Buocher
Höhe erhebt, sieht man deutlich die einzelnen Kämpferinnen
und Kämpfer an ihren jeweiligen Positionen. Über dem Ganzen
hört man von Ferne, nein, keinen Eichelhäher oder gar
Grünspecht, nein!! es ist das sonore Brummen des
Balkenmähers, mit virtuoser Leidenschaft von Horst Sch., der aus
der Poleposition heraus gestartet war, elegant über die
Berghänge gebügelt.
Nach
kurzer Zeit sind die ersten Pullover ausgezogen und die ersten Hemden
nassgeschwitzt, aber das hält die Leute in ihrem Drang, Erste/r zu
werden, nicht auf. Wie eine freilaufende Rinderherde zieht sie Meter um
Meter ihre Bahn. Die Stunden verrinnen und das Feld zieht noch ohne
Favortien über die Wiesen. Noch schert keiner aus, noch setzt sich
keiner von der Gruppe ab, vermutlich, weil dadurch der Windwiderstand
geringer ist.......
Oh,
das gibt Ärger! Die Punktrichter Rainer M. und Wolfgang R. ziehen
die Augenbrauen hoch; das bedeutet nichts Gutes! Denn man glaubt es
kaum, Andreas H. und der Newcomer Herr W. haben ihre Oberkörper
entblößt und schlagartig fallen alle Frauen zwar nicht in
Ohnmacht aber um Zehntelsekunden zurück!!! So nicht meine Herren!!
Plötzlich
taucht aus östlicher Richtung ein Kämpfer auf, ein
sogenannter Quereinsteiger, es ist Walter W. mit seiner Frau Inge im
Windschatten und fragt nach unserem Verbleib. Er häbe bereits mit
seiner Frau und einer weiteren Fachkraft früh am oberen Hang
begonnen und sie seien bereits fertig. Und dass auch sie Anspruch
hätten, durchs Ziel zu gehen.
Nach
ausgiebiger Diskussion ist man sich einig, vor allem als Walter W.
vorschlägt, alle kostenlos in seinen neuesten Film „Der Herr
der Inge“ einzuladen. Da kommt allenthalben Freude auf und jeder
schafft so schnell er kann.
Anneliese
B., Gabriele St.-E. aus Oe. ziehen zusammen mit Marita J.-P. verdient
am Mittelfeld vorbei und raffen Gras, dass die Rechen qualmen. Bernhard
A. und seine Frau Karin schauen da nicht tatenlos zu und führen
die Heugabel und den Grail, als ob es Turboversionen davon seien. Von
links drängt sich Reinhard B. mit seinem Sohn Patrick in die
rechte Flanke und reißt Brigitte C., die ja eigentlich fast
beinahe knapp etwa Hausrecht hat, den Rechen aus der Hand. Sie
verteidigt sich aber vehement und wirft mit einer nassen, glibbrigen
Krebsschere nach ihm und geht damit souverän in Führung.
Rainer
Soundso aus Baden bemerkt das Ränkespiel, nimmt seine sich heftig
wehrende Tochter buckelranzen und läuft, allerdings in die falsche
Richtung, fröhlich lachend dem vermeintlichen Ziel entgegen.
Die
ansonsten als zurückhaltend und ruhig beschriebene Silvia Sch.
heizt ihren mitgebrachten Schülern dermaßen ein, dass es nur
so staubt und sie den Brombeeerhang in Weltrekordzeit abrechen. Da hat
sie ihre besten Rechenkünstler mitgebracht, das wird sich positiv
auf’s Zeugnis auswirken........
Durch
all den Schweiß, die Hitze und den Staub taucht plötzlich
Werner F. auf und hupt in seine Trillerpfeife: „Das Ziel ist
erreicht und der Sieger ist..............“
Mist!!!!
Neben
meinem Bett steht meine liebe Frau und fragt mich, ob ich den
Wasserkessel nicht pfeifen gehört habe,
Früüüühstück! Ich wollte doch zeitig
aufstehen, der Ladewagen käme.....
06.11.05 / w.p.