Wer gewinnt den Nabu – Rechenparcour 2005?


Wird wieder der Vorjahressieger das „Grüne Trikot“ erringen?

23 Männer und Frauen sind angetreten, um bei einem der schwersten Wettkämpfe der Welt anzutreten; das Monoathlon - Wettrechen am Zipfelbach!

Dieser Wettkampf ist so knochenhart, dass sich Walter K., Elke S.-B. und Lore H. ausschließlich als Zuschauer beteiligen.

Schon zu Beginn droht Hannelore P. die Disqualifikation, denn sie tritt mit einem nicht zugelassenen gelben Rechen den Kampf an. Schiedsrichter Rainer S. will ihr schon die gleichfarbige Karte zeigen, wird aber noch von ihrem Mann Axel unter Tränen gebeten, sie als Aussenseiterin mitrechen zu lassen. Zum Ausgleich sei sie auch bereit, in der Zielgeraden ein hervorragendes Vesper aufzutischen. Unter dem Jubel der Mann- und Frauenschaft stimmt Rainer S. schließlich wohlwollend und in weiser „Voraus“ – Sicht zu.

Es ist zwar noch kuhnacht, alle gehen gefasst in Position, aber beim Startpfiff rechen sie was das Zeug hält. Peinlich ist es nur für Philipp B. als es heller wird, und er feststellt, dass er das Nachbargrundstück bearbeitet hat. Das gibt natürlich kräftig Punkteabzug! Das darf nicht passieren! Wo war sein Coach?? Das wird man doch wohl fragen dürfen!!

Als sich dann die Sonne in ihrem strahlendsten Orange über die Buocher Höhe erhebt, sieht man deutlich die einzelnen Kämpferinnen und Kämpfer an ihren jeweiligen Positionen. Über dem Ganzen hört man von Ferne, nein, keinen Eichelhäher oder gar Grünspecht, nein!! es ist das sonore Brummen des Balkenmähers, mit virtuoser Leidenschaft von Horst Sch., der aus der Poleposition heraus gestartet war, elegant über die Berghänge gebügelt.

Nach kurzer Zeit sind die ersten Pullover ausgezogen und die ersten Hemden nassgeschwitzt, aber das hält die Leute in ihrem Drang, Erste/r zu werden, nicht auf. Wie eine freilaufende Rinderherde zieht sie Meter um Meter ihre Bahn. Die Stunden verrinnen und das Feld zieht noch ohne Favortien über die Wiesen. Noch schert keiner aus, noch setzt sich keiner von der Gruppe ab, vermutlich, weil dadurch der Windwiderstand geringer ist.......

Oh, das gibt Ärger! Die Punktrichter Rainer M. und Wolfgang R. ziehen die Augenbrauen hoch; das bedeutet nichts Gutes! Denn man glaubt es kaum, Andreas H. und der Newcomer Herr W. haben ihre Oberkörper entblößt und schlagartig fallen alle Frauen zwar nicht in Ohnmacht aber um Zehntelsekunden zurück!!! So nicht meine Herren!!

Plötzlich taucht aus östlicher Richtung ein Kämpfer auf, ein sogenannter Quereinsteiger, es ist Walter W. mit seiner Frau Inge im Windschatten und fragt nach unserem Verbleib. Er häbe bereits mit seiner Frau und einer weiteren Fachkraft früh am oberen Hang begonnen und sie seien bereits fertig. Und dass auch sie Anspruch hätten, durchs Ziel zu gehen.

Nach ausgiebiger Diskussion ist man sich einig, vor allem als Walter W. vorschlägt, alle kostenlos in seinen neuesten Film „Der Herr der Inge“ einzuladen. Da kommt allenthalben Freude auf und jeder schafft so schnell er kann.

Anneliese B., Gabriele St.-E. aus Oe. ziehen zusammen mit Marita J.-P. verdient am Mittelfeld vorbei und raffen Gras, dass die Rechen qualmen. Bernhard A. und seine Frau Karin schauen da nicht tatenlos zu und führen die Heugabel und den Grail, als ob es Turboversionen davon seien. Von links drängt sich Reinhard B. mit seinem Sohn Patrick in die rechte Flanke und reißt Brigitte C., die ja eigentlich fast beinahe knapp etwa Hausrecht hat, den Rechen aus der Hand. Sie verteidigt sich aber vehement und wirft mit einer nassen, glibbrigen Krebsschere nach ihm und geht damit souverän in Führung.

Rainer Soundso aus Baden bemerkt das Ränkespiel, nimmt seine sich heftig wehrende Tochter buckelranzen und läuft, allerdings in die falsche Richtung, fröhlich lachend dem vermeintlichen Ziel entgegen.

Die ansonsten als zurückhaltend und ruhig beschriebene Silvia Sch. heizt ihren mitgebrachten Schülern dermaßen ein, dass es nur so staubt und sie den Brombeeerhang in Weltrekordzeit abrechen. Da hat sie ihre besten Rechenkünstler mitgebracht, das wird sich positiv auf’s Zeugnis auswirken........

Durch all den Schweiß, die Hitze und den Staub taucht plötzlich Werner F. auf und hupt in seine Trillerpfeife: „Das Ziel ist erreicht und der Sieger ist..............“

Mist!!!!

Neben meinem Bett steht meine liebe Frau und fragt mich, ob ich den Wasserkessel nicht pfeifen gehört habe, Früüüühstück! Ich wollte doch zeitig aufstehen, der Ladewagen käme.....


06.11.05 / w.p.