Die NABU - Lehrjahre sind überstanden, jetzt geht es erst richtig los!

Oder: Mut machen für Anfänger, egal wie alt

Das hätte ich nun auch nicht gedacht, dass am 20.07.2007 schon drei Jahre „Lehrzeit“ bei der NABU Gruppe Winnenden vorbei sind.

Nö, dass die Zeit vermeintlich schneller zerrinnt, wenn man älter wird, ist mir schon klar. Aber dass man doch – wenn man willig ist – noch einiges in sein walnussförmiges Kopforgan hineinstopfen kann (wer hat da jetzt „walnussgroßes“ gesagt??), hätte ich zu Beginn nicht gedacht.

Es ist schon so, dass man natürlich Interesse mitbringen muss. Nach Ausflügen auch vieles noch einmal zu Hause wiederholt nachlesen und –hören (CD) sollte. Aber es ist auch wichtig, dass man nachsichtige Gesellinnen, Gesellen, Meisterinnen und Meister um sich herum hat, die einem geduldig weiterhelfen. Und, wie ich eine Frau, die das alles mitträgt.

Es ist für sie sicherlich nicht immer erfreulich, wenn der „Kerle“ oben am Computer hockt und seine Gedanken in seine Emails tröpfeln lässt. Stundenlang nach dem „Ich-weiß-doch-noch-ganz-genau-wie-das-Pflänzchen-ausgesehen-hat-Blümchen“ im Internet herumkruschtelt. Oder er seine „Parey-“, „Orbis-“ oder „Kosmos“– Bücher zerfleddert, während eigentlich schon längst die Bohnen geschnippelt oder der Spargel geschält sein sollte. Essen möchte er ja auch, und zwar gerne gut und reichlich. Und der Müll müsste auch endlich mal raus, und beim Rasen wäre es höchste........

Nicht unmerklich, nein schon sehr bewusst ändert sich das Leben und die Einstellung dazu, wenn man mit der Natur intensiv umgeht; ohne jetzt große Dogmen aufzustellen, oder andere belehren zu wollen. Es hilft, das eigene Verhalten entsprechend einzurichten. Das bringt einen selber weiter! Man wird reicher mit jeder neuen Erfahrung (obwohl die Natur ja gewiss schon viel länger da ist, als ich, sie hat sich mir früher nur nicht so gezeigt!), und es bringt Freude in den Alltag. Sei es beim Wandern, nur mal zum Fenster hinaussehen oder auch beim Kochen (Kräuter!!).

Ich freue mich, wenn ich vom Gießübel aus über das Buchenbachtal schauen kann, und erkenne, dass drüber kein Mäusebussard kreist, sondern ein Rotmilan. Oder auch mal „meinen“ Freund den Turmfalken vom Aidehof erblicke. Oder die gelbe Pflanze an einem Hang im Tannheimer Tal nicht irgendeine große komische Taubnessel ist, sondern der Gelbe Eisenhut. Und damit angeben kann, dass der wissenschaftlich Aconitum vulparia heißt. Gar damit rumprotzen, dass ich auch weiß, dass „vulpus“ lat. der Fuchs ist. Der Gelbe Eisenhut aber auch deshalb „Wolfseisenhut“ heißt, weil die Jäger und Sammler vor Urzeiten damit die Wölfe umgebracht haben (sollen).

Meine Wertschätzung selbst für Spinnen, die ich früher aus Ekel vernichtete, ist gestiegen. Heute trage ich sie (allerdings ohne sie groß anzusehen, so weit geht die Liebe noch nicht) vors Haus und lasse sie sausen. Und wenn jemand nach Bienen oder Wespen schlägt, werde ich grätig. Bei Schnaken, Bremsen und Zecken denke ich allerdings immer noch nicht so, bei der Kreation dieser Arten hatte der „Herr da oben“ keinen so guten Tag. Obwohl, auch sie dienen irgend einem Geschöpf als Nahrung.

Was mich als Neuzugang sehr ehrt, ist die Tatsache, dass mir der Vorstand doch recht bald die Verantwortung mit den Pressekontakten aufgetragen hat. Ein solches Vertrauen zu genießen macht schon gute Laune, und ich rechne das den Leuten hoch an!

Klar, meine sonstigen, eher nicht so ernst gemeinten Geschichtchen und Gedichtchen sind nicht unbedingt für Leute gedacht, die keinen Einblick in unsere Gemeinschaft haben; sie würden manche „Spitze“ wohl nicht verstehen. Dem Einen oder Anderen werden sie auch nicht besonders liegen. Doch spüre ich selber, dass aus einem Menschen, der Freude an seinem Beruf - oder in diesem Fall Steckenpferd - hat, auch Fröhliches ersprießen kann (und Ihr müsst es dann ertragen, ätsch!.

So werde ich nun ohne Abschlussprüfung (DAS würde ja Horst mordsmäßig gefallen!! Da könnte er mich nach Strich und Faden < lat.: Strix et Fagus > ausfragen und mich bei jeder Antwort reinlegen!! Hah!!) in meine „Gesellenjahre“ hinüberschaukeln, und ich hoffe, dass ich noch viele Jahre mit Euch zusammen lernen und mich an der vielfältigen Natur erfreuen kann!

Späte Erkenntnis, auch wenn ich mich wiederhole: „Ein Leben ohne NABU ist möglich, aber völlig sinnlos!“


2007_07_07/w.p.