Volle Botanik und volle Teller

Oder: Lecker speisen beim NABU Sommerfest am 14.07.2007

Das Thermometer zeigt heute am Sonntag strahlende 35,4 Grad Celsius an, und ich muss ehrlich gestehen, dass das nicht gerade meinen Geist beflügelt. Ich bin eher der „nordische Typ“, und bei mehr als 30 Grad fühle ich mich nicht mehr wohl.

Auch gestern war es fast so warm, und es ging mir nicht sehr gut, obwohl es mir gestern sehr gut ging. „Das ist jetzt aber ausgemachter Blödsinn, was der da verzapft“, wird sich manche/r denken! Klar -  ich werde versuchen, es mit ein paar Worten zu erklären:

Kurz nach 14:00 Uhr scharte gestern Horst Schlüter bei guten 34 Grad C. seine „Schäflein“, bestehend aus 10 Erwachsenen und einem Mädchen, um sich, und führte uns über den Sonnenberg in gut zwei Stunden zur NABU – Hütte.

Es war schon zu Beginn erstaunlich, was so eine „einfache Wiese“ vor der Grundschule in Breuningsweiler an Pflanzenarten birgt. Dort gehen bestimmt hunderte von Leuten vorbei, ohne das zu beachten. Wegen der Vielfalt haben wir diesmal auf eine Artenliste verzichtet, es sei mir aber erlaubt, ein paar interessante Exemplare dem geschätzten Publikum nahe zu bringen.

Wir waren ja eine muntere, wissbegierige Truppe, und Horst konnte mit Unterstützung von Lore Herrmann manches unbekannte Pflänzlein vorweisen. Die erhellende Erkenntnis, dass die Schafgarbe ein Korbblütler ist, obwohl sie offensichtlich „herumdoldenblütelt“, war für mich recht verblüffend. Die Neuentdeckung für den Sonnenberg „Steife Wolfsmilch“ beglückte Horst auf das Äußerste und gab ihm Schwung, die folgenden zwei Stunden uns weiter bei Laune zu halten. Es war, wie gesagt, elend warm!

Beachtenswert ist die Vielfalt dort schon, und es tauchte innerlich öfters die Frage auf, „was isch au‘ dees, ond worom kenn‘ i‘ dees net?“ Auf den ersten Teil der Frage wurde ich immer wieder von einem netten Herrn mit Vollbart und Sandalen angesprochen, und ich mühte mich redlich, eine vernünftige Antwort zu erwidern. Was nicht immer gelang....

Freude, so richtig Freude würde Horst mir mal machen, wenn er mich mal nach Pflanzen in einem Gebiet fragen würde, das ich bestens kenne. Nie taucht die Frage nach der Tollkirsche, dem Beinwell oder gar der Digitalis grandiflora auf, nie kann er mich nach einer Schattenblume, einem Waldwachtelweizen, einem Großen Springkraut oder einer Stinkenden Nieswurz fragen. Und das ist nicht nett!! Er geht nur immer an „seinen Sonnenberg“. Und da wächst das einfach nicht.

Einverstanden, es soll nun für mich bedeuten, dass ich mich dort öfters einmal umsehe und mir die „Sachen reintue“. Okay, beim nächsten Mal bin ich besser geschult (oder habe es bis dann wieder vergessen!).

Die Gäste und ich haben das alles aber bei bester Stimmung überstanden, und das prächtig blühende Tausendgüldenkraut gegen Ende der Führung hat uns noch nett verabschiedet. An dieser Stelle vielen Dank an Horst für seine Führung und an Lore für ihre Unterstützung!!

Und dann ging es mir schlagartig gut. Ein herzliches „Grüß Gott“ von den bereits vorhandenen Gästen tönte uns entgegen und schwupps hatte ich einen saftigen Kuchen und einen handfesten Kaffee vor mir stehen. Bekannte und neue Gesichter machten eine frohe Miene zu unterhaltsamen Gesprächen, und so gestaltete sich der restliche Nachmittag mit über 30 Leuten sehr kurzweilig.

Komisch, als Walter Weinbrenner seinen DBT – Grill anwarf, hatte ich schon wieder Appetit. „Was? DBT – Grill? Ach so, ja, das heißt Doppel – Betonring – Turbo - Grill“. Und das klappt auch wie am Schnürchen und es war super lecker, was er alles so gebrutzelt hatte. Man hat auch gemerkt, dass die vielen – unbekannten – fleißigen Hände mal wieder mit viel Aufwand und Können absolute Köstlichkeiten zubereitet haben. Auch im Namen meiner Frau herzlichen Dank an alle „Heinzelmännchen und – weibchen“!

Sehr aufmerksam war auch, dass man selbst um 20 Uhr noch ein eiskaltes „Hefewoiza“ aus der Kiste ziehen konnte. Wer mag schon warmes Bier!? Aufmerksam war auch Horst, denn er stopfe mein „Göschle“ mit frisch eingelegten Oliven und Pfefferonis vom Markt, und so kam er auch endlich mal zu Wort....

Offen blieb jetzt nur noch die Frage, was sich wohl auf den Namen „Bernhard“ reimt. Da könnte ich anbieten: Fernfahrt  und Sternwart‘. Wenig? Schon, aber es wird ja auch mal wieder kühleres Wetter!

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Sommerfestbilder