Oder: 100 –
Jahr – Feier im Festsaal des Schlosses zu Winnenden am 16.11.2007.
Ein
persönlicher Eindruck.
Habe eben noch das Plakat in
unserem Schaukasten für den Weihnachtsmarkt reingehängt – dreiviertel
Achte - und dann aber nichts wie runter zum Schloss. Wie? Schon der
erste Parkplatz frei?!! Hah, Pech gehabt, ist für Menschen mit einer
Gehbehinderung. Aber der dritte rechts ist frei, toll! Toll? Oh je, da
wird kaum Einer kommen, wo wir doch kräftig gerödelt haben. Bei der
Zeitung, beim Blickpunkt und auch beim Bücher überbringen an die
Mitglieder.
Na, dann wird es halt ein kleiner Kreis,
aber mit den NABU – Leutchen immer wieder angenehm...
Tür
auf, paff, Brille beschlagen, aber nicht die Ohren. Und die Lautstärke
deutete darauf hin, dass sich schon eine Ansammlung von Gästen gebildet
hatte. Irgend jemand bot mir einen Blindenhund an, aber das Abnehmen
der Brille tat’s auch. Klar erkannt: Natürlich sind es „dia, dia wo
emmer kommed“, aber auch weniger bekannte Gesichter, erfreulicherweise
auch solche, die man schon von Führungen her kannte und mir ganz fremde
Besucher. Das freut!
Und dann Horst: Hoi, brav
gekämmt, ansonsten stehen ihm ja die Haare in alle Windrichtungen.
Keine Sandalen (sooo kalt war es doch nicht), sondern blitzblank
gewienerte Halbschuhe (aus handgegerbtem und mundbemaltem
Damhirschleder??). Boah, und dunkler Anzug mit passender Krawatte!!!
Modenschau statt Spauz? Er sieht aber schon gut aus, wenn er so chic
herumläuft, das muss man neidlos sagen, gell??!! Und Dr. Rösler hatte
später auch etwas, woran er die Go...pssst!!
Horsts
Begrüßungsrede habe ich nicht mitbekommen, ich musste immer nur auf die
Krawatte starren. Gut, das war jetzt aber ein Spässle! Seine muntere
Ansprache machte es den folgenden Rednern leicht, sich auf uns
„einzuschießen“. Uns? Jaaa, der Saal war mit über 130 Gästen sehr gut
besucht, jeder Platz war belegt, so großes Interesse war dann schon
recht erfreulich!
Auch OB Fritz hielt eine gut
gelaunte Rede und hat indirekt unser Buch kritisiert, dass es nicht
wasserfest sei. Er habe eine Stunde lang in der Badewanne gelesen. Oh
Gott, wenn er eingenickt wäre....!! Er lobte auch unsere Arbeit und das
tat gut. Es ist schön mitgeteilt zu bekommen, dass die Mühen auch von
solcher Seite gewürdigt werden! Desgleichen fand der Inhalt und die
aufwändige Gestaltung unseres Buches seine volle Anerkennung. Er
drückte dies auch mittels eines Kuverts mit ominösem Inhalt aus und
Horst einen neuen Rechen in die Hand.
Musikalisches
Intermezzo: Mutig, ja gekonnt (wir wissen es ja noch vom Frühjahr) nahm
Felicitas den Notenständer in die Hand, stellte ihn sicher vor sich auf
und dann schnappte sich die junge Frau ihre Querflöte. Ihr Vater Dieter
Reimund setzte sich den Flügel und beide spielten munter in perfekter
Harmonie drauf los. Ein Ohrenschmaus. So, nun habe ich nicht aufgepasst
und weiß nur noch den Titel des zweiten Stücks. Dies war aus dem
„Concerto grosso“ von Vivaldi, wo Dieter Reimund das ganze Orchester
ersetzen musste. Keiner hat gemerkt, dass es fehlte.
„Weitere
Redner verzögerten den Anfang des Films“: So etwas würde ich NIE
schreiben, ehrlich! Es kamen noch Herr Rapp vom Geschäftsbereich
Umweltschutz im Landratsamt und unser Baden - Württembergisches NABU –
Oberhaupt Dr. Rösler zu Wort. Beide waren geschmeidige Redner und Dr.
Rösler zudem noch ein aufmerksamer Leser. Denn er hatte in den Annalen
entdeckt, dass einige unseres Vorstandes schon über 25 Jahre
ehrenamtlich für den NABU tätig waren.
So bekamen
Wolfgang Reimund, Horst Schlüter (guuut, dass er den Anzug an hatte!)
und Rainer Siegle unter viel Beifall jeder eine „Goldene Ehrennadel des
NABU“ ans Revers getackert. Und irgendwie wurde es richtig hell im Saal.
Prof.
Dr. König übernahm dann den Staffelstab, indem er kurz auf seine
Arbeit, die gemeinsame Beobachtung mit seiner Frau Ingrid des
Sperlingskauzes im Schwarzwald einging. Und das seit 45 Jahren!
Respekt!
Ihr
Film belegte ihre Arbeit, vor allen Dingen muss dieses in den Spauz
vernarrte Ehepaar eine Engelsgeduld haben! Solche einmaligen Aufnahmen
kann man nur erzielen, wenn man sich ganz diesem Metier hingibt. Und
ich habe mich dem Spauz hingegeben. So etwas Niedliches von einem
Vogel! Sämtliche Merkmale von „süß“ bis „herzallerliebst“ treffen auf
diese kleine Eule zu.
„ICH WILL AUCH EINEN SPAUZ,
sonst mache ich nicht mehr mit!!!“
Apropos
mitmachen: Da waren mal wieder ganz geschickte Hände am Werk, die den
Saal mit einer wunderschönen Herbstdekoration schmückten!
Kurzum,
ein gelungener, angenehmer Abend, der zugleich Freude auf künftige
Touren und Entdeckungen macht.
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