Bald isch’s wieder amol so weit


Oder: Weihnachten macht hoch die Tür

A schneeweiß‘s gloines Flöckle,
des schwebt uff mi‘ herab.
Es fällt weich auf mei Söckle,
weil koine Schuh‘ i‘ hab‘.

Koi Mensch hot se m‘r g‘schtohla,
i‘ ben au‘ net bankrott ,
han bloß koi Zeit zom Holen,
weil i‘ jetzt schreiba sott‘!

A Versle schee zur Weihnachtszeit,
arg rührend, mit viel Schmerz,
ond brennend Holz aus lauter Scheit,
da wird’s oim warm om’s Herz.

Dezember, oh du kalte Zeit,
du färbst die Näsla niedlich.
Du machsch ons onsre Herza weit,
ond älle Menscha friedlich.

M‘r frogt sich scho‘, ob des wohl stemmt,
wenn’s kracht em Erdaball,
und wenn mr‘s b’häb ond ganz g‘nau nemmt,
no knallt’s doch iberall.

Da macht mr sich doch ebbes vor,
mit Frieda ond dem Kendle,
ond Krippe ond da Engels - Chor,
ond Freud‘ em ganza Ländle!

M’r sodd halt selber ebbes do,
ond seine Menscha mega!!
Dia Oine so, dia Andre so,
do hosch doch nix dagega?

Du musch se nemma wia se send,
no gugg halt mol uff d‘Seit.
Au‘ du hosch älls an stura Grend,
bisch froh, wenn ois verzeiht.
Bleib tolerant ond treu ond wohr
ond brems halt deinen Jäscht.
No isch Weihnachta dieses Johr
a richtichs Friedensfescht.

2008_11_23/w.p.