Tunnelbräune?

Oder: NABU-Infostand beim Tunnelfest

Das Parken war kein Problem, man fuhr auf der neuen Straße sinngemäß von Backnang kommend vors Tunnel. Kleiner Fußmarsch und schon war man dort.

Auch sonst gab es fast keine Probleme, gut, am Anfang mit der Stromversorgung, aber das hatte man dann auch im Griff. Es war auch keine Baustelle mehr im herkömmlichen Sinne, die hatten vorher alles fein säuberlich mit einer Zahnbürste gereinigt und aufgeräumt, der einzige Bagger in Aktion war von Straßenbau Gläser, mit dem Kinder einen Tennisball in ein Rohr bugsieren konnten, wenn sie’s konnten.....

Und wir vom NABU konnten auch, und zwar ausstellen.

Da muss ich nun am folgenden Tag sagen, dass das eine gelungene Sache war. Wieder mal fleißige Hände, vor allem die beiden von Rainer, sorgten dafür, dass ein Infostand im Tunnel platziert wurde und Reinhard, Walter und Werner halfen mit, dass es eine ansprechende Präsentation wurde. Axel musste, wenn er an diesem Abend Musik machen wollte, allerdings im Dunkeln auf der Bühne stehen, denn seine tollen LED-Spots (sehr sparsam) erhellten die immer wieder wechselnde Standbesatzung.

Es ging im Laufe des doch langen Tages recht munter zu. Kinder und Erwachsene kamen und wollten vieles wissen, darunter auch natürlich Nachbarn, Bekannte und Verwandte, die mal „Grüß Gott“ sagen wollten. Ein munteres Treiben eben.

Kinder schauen sich die Bilder-Präsentation, die Rainer über die Kröten-Umsiedlungsaktion zusammengestellt hatte und an die gegenüberliegende Wand projiziert wurde, an und machten logischer Weise auch gleich mehr oder weniger gekonnte Schattenspiele. Dies wurde oft ausgenützt, denn welcher Papi von heute hat schon noch so einen Oldie-Diaprojektor....?

Unsere beiden Vorsitzenden hatten Glück (oder ist es gar Können, hihi), sie verkauften etliche Bücher an Naturfreunde und Horst hat sogar ein neues Mitglied, eigentlich eine Mitgliedin, geworben!

Auch viele unserer Mitglieder fanden den Weg zu uns. Es blieb ihnen allerdings, wenn diese den Tunnel durchqueren wollten, auch nichts anderes übrig! Auch dabei freute man sich, den einen, die eine oder andere wieder mal zu sehen und ein Schwätzle zu halten. Und gut tat es auch, ein erwärmendes Gespräch zu führen, denn da drinnen war es für uns Dauerherumsteher recht „frisch“. Trotzdem würde ich gleich wieder bei so einer Veranstaltung mitmachen.

Man erkannte aus den Gesprächen, dass sich doch viele Leute für den Naturschutz einsetzen (wollen) und froh waren, in uns kompetente Ansprechpartner zu haben. Viele Informationen über Nisthilfen wurden weitergegeben und ließen Werner nicht zur Ruhe kommen. Hier ein seltener Moment:

Gegen frühen Nachmittag nahm die Zahl der Besucher kräftig zu, es wollte sich wohl keiner den Fußmarsch oder das Radeln durch den autoverkehrsfreien Tunnel entgehen lassen. Die Menschen haben es offensichtlich genossen.

Rainer gibt alles, um die Kinder richtig zu unterrichten, er macht sogar den Steinkauzpapa

Die meisten Stände der Vereine waren vor dem Ost-Portal, in der Nähe der Festbühne, und auch am anderen Ende auf der Westseite gab es solche Buden. Das Päusle zwischendurch war fast ein Wechselbad, denn das Wetter vor dem Tunnel war schön sonnig und mollig warm. Und da hatte man ruck-zuck seine Wetterjacke und den dicken Pullover ausgezogen und genoß „dia Mauldäschla en d’r Briah“ oder eine Rote mit besonderem Appetit.

Da trank man selbst ein eiskaltes Baby-Weizen mit Hochgenuss, was im Tunnel...............brrrrrrr.

„Höhlenmenschen“ unter sich.......

Auch die Haut atmete auf und nahm dreimal so schnell die Sonnenstrahlen auf, und deshalb kann man auch im Tunnel - wenigstens indirekt - braun werden......

12.07.2009 / William Patrick