Das Leben mit der Zeit

Oder: Zeit zum Leben?

Nein, versprochen, ich werde jetzt nicht wieder mit dem Leberkäsweckle anfangen. Ich werde auch nicht am Schluss behaupten, man hätte mit seiner Zeit etwas besseres anfangen können, als wieder mal eines meiner Hirnbeben zu lesen.

Ich verspreche, sachlich zu bleiben, obwohl mir das manchmal schwer gelingt. Meistens überholen mich meine Gedanken während des Denkens. Oder während des Schreibens. Doch! Ich schreibe etwas hin, was ich im Kopf habe, so ein Tippvorgang dauert immer seine Zeit. Fragen Sie mal eine Sekretärin, wenn Sie überhaupt noch eine finden, denn die gibt es auch bald nicht mehr. Oder eine Redakteurin oder einen Reporter.

Tippen braucht Zeit. Denken auch. Und genau in diesem Moment des Fertig – gedacht – habens und dem Befehl an die flinken Fingerlein, rauscht von hinten (oder links oder von sonst woher) ein weiterer Gedankenblitz daher. Nö, der muss mit dem seither Gedachten überhaupt nichts zu tun haben. Aber er ist da. Festgemauert, massiv vorhanden und hat seine Ansprüche.

Doch! So ein dahersausender Gedanke will ja etwas. Er fordert. Zeit? Ja, Zeit auch. Aber er möchte evtl. verwirklicht werden, vielleicht zu Ende gedacht werden. Manche dieser Daherhuscher verschwinden aber wieder, weil sie nicht wichtig sind.

Aber über die Zeit nachzudenken ist wichtig! Sehr! Denn wenn man darüber nicht nachdenkt, begreift man nicht nur nichts, man kann mit der Zeit auch gar nichts anfangen. Warum? Na weil man keinesfalls weiß, was Zeit eigentlich ist, wozu sie da ist, was sie will oder gibt.

Ja, haha, die Fernsehserie „Gute Zeiten schlechte Zeiten“, das ist doch lalla, das sagt doch nichts! Das ist eine oberflächliche Aneinanderreihung von Geschichtchen „aus dem Leben“. So richtig weiter hilft einem das ja nicht.

So, und jetzt haben wir die Zeit am Schlafittchen: „Weiter“. Doch, da oben, zwei Zeilen oberhalb steht es, das Wörtchen „weiter“. Und in diesem Moment haben mich meine Gedanken selber überholt, mit der Entdeckung des Tages, na ja, wenigstens des Moments:

„Weiter“ heißt ja nicht unbedingt eine örtliche Veränderung. Aber in jedem Falle kommt man weiter, wenn man Zeit hat. Irgend eine Menge davon. Selbst ein Sekündchen ist schon weiter und nicht zurück. Und wir alle wissen, das „zurück“ innerhalb der Zeit nicht funktioniert. Nur vorwärts geht’s!

Also, wenn ich meine Zeit, mein Sekündchen, meine Monate oder mein Leben sinnvoll einsetzte, geht es weiter.

Wohin und womit auch immer..............

16.07.2009/w.p.