Rückflug 2009

Oder: Ganze Schulklassen stehen auf den NABU Winnenden

Zu fast allen Terminen gibt es Berichte, Fotos, manchmal auch Zeitungsmeldungen. Diese lassen sich in der von Rainer Siegle hervorragend gepflegten Homepage www.nabu-winnenden.de chronologisch geordnet nachschauen.

Januar

01.01.09: Der Skandal zu Weihnachten des vergangenen Jahres!
Der NABU deckt Riesenschwindel auf: Wachskerzen wachsen überhaupt nicht, im Gegenteil, sie werden immer kürzer!! Und so hat man schon unsere Großeltern und Urschwiegertanten auf das Gemeinste betrogen!! Millionen armer Rentner/innen und Arbeitslose werden so in der Weihnachtszeit um ihr bisschen Erspartes gebracht!!

08.01.09: Stammtisch. Klar, Stammtisch, oder?! Nein, sooo ganz klar ist es nicht, denn wir haben aufgrund der Musikbeilage zu unseren Pizzas den ersten Donnerstag im Monat mit dem zweiten vertauscht. Und da sticht heute früh Horst Schlüters Email in meine Pupillen, er habe erfahren, dass das Duo dieses Jahr nicht mehr im Riviera auftritt. So geht’s halt im Leben!

Es war übrigens ganz nett mit uns Zwölfen. Horst konnte wegen seiner „Kundschaft“ erst kurz vor neun auftauchen und er brachte auch etwas mit: Hunger und Durst! Eine hatte ihren Arm im Gips, einer hatte es neuerdings „dermaßen“ im Kreuz, einer wurde beim Abholen versetzt und musste bei guten minus 8 Grad zu Fuß kommen und einer, der sonst nur „Woiza“ trank, musste mit Tee und Mineralwasser seinen Bauch schonen und den anderen beim Essen zugucken. Gut, daheim wartete eine leckere ungewürzte Haferschleimsuppe....

Es waren, als ich kurz nach neun wieder gehen musste, nur vier weitere Gäste im Riviera anwesend.

17.01.09: Rainer Siegle war mal wieder am Basteln, er hat eine Vogelschutzinsel gezimmert, die wir beide dann über den gefrorenen See im Weilermer Steinbruch trugen und in der Nähe der Felswand an Bäumen verankerten. Glück gehabt: Zwei Tage später schmolz bereits das Eis*). Mal sehen, welche Vogelart sie annimmt.

18.01.09: Gleich zu Beginn des neuen Jahres darf Horst Schlüter wieder ran, es ist der zweite Tag der Internationalen Wasservogelzählung. Wir waren sieben vom Verein und Herr Bürkle als Gast. In drei Gruppen haben wir dann die Wasservögel „zusammengetragen“. Hannelore und Axel Prehl waren mit Rainer optisch auf der besten Seite: Ein Silberreiher wurde am Buchenbach bei Weiler gesichtet!

27.01.09: Regierungspräsidium Stuttgart im Zipfelbachtal! Nein, das hört sich jetzt nach Neubau an, es waren aber die zuständigen Leute, die sich ein Bild von den Sumpfwiesen machen wollten. Bertrand Schmidt war auch dabei (ja, der Biologe, der die Amphibienumsiedlung wegen des B 14-Tunnels begleitet hat), und die Firma Kärcher hat sich dort draußen bereit erklärt, uns bei der Neuanlegung von Tümpeln namentlich für die Gelbbauchunke finanziell zu unterstützen.

30.01.09: Erster Termin im neuen Jahr mit Redakteurin Frau Zühr im Steinbruch Weiler. Jürgen Becht und Michael Frosch von der AGW haben im Felsen einen größeren Nistplatz durch Herausbrechen von Gestein ermöglicht. Werner Fleischmann und Heinz Bechtle haben bei dieser nicht ungefährlichen Arbeit direkt am Fels mitgeholfen. Es ist ein toller Artikel in der Winnender Zeitung erscheinen.

*) Das Eis war noch viel länger gefroren, der Winter war diesmal etwas kälter. Bis Anfang Mai wurde das Floß noch nicht angenommen, da das Wasser stieg und das Floß, durch Seile gehalten, dann etwas in Schräglage kam. Na ja, „Versuch macht kluch!“

Februar

03.02.09: Neuer Termin im Zipfelbachtal mit der Firma Kärcher und einem Landschaftsgärtner vom Maschinenring, der mit seinen Leuten die Tümpel ausheben und die Bäume stutzen soll. Ein NAJU – Mitglied der Schorndorfer Gruppe ist auch dabei, er macht gerade ein Praktikum bei Kärcher. Die Arbeiten sollen bald beginnen. Allerdings hat uns der Winter mit Schnee im Griff, bis zum 20.02. tat sich noch nichts.

14.02.09: Mitgliederversammlung mit 28 Teilnehmern in der „Alten Mühle“. Nach ausgiebigen Berichten wurde der seitherige Vorstand einstimmig wiedergewählt. Andreas Hurlebaus trat als Kassenprüfer zurück, das macht jetzt Patrick Bretträger. Die Satzung wurde auch geringfügig angepasst. „Ortsgruppe“ passt zu unserem Engagement rund um Winnenden nicht mehr.
Anschließend führte Walter Weinbrenner erstaunliche Dias seiner Namibiareise mit Inge vor, die wir mit schönem „Wulle-Bier“ (ja, das gibt es wieder) und „Schmalzbrötern“ der Frau Fänder goutierten.

20.02.09: „Das Männlein steht im Walde auf einem Bein“, so ähnlich wie hier in der 2. Strophe des Liedes von Hoffmann von Fallersleben muss es heute Rainer gehen. Seit Achte steht er bei minus 2 Grad draußen an den zugeschneiten und zugefrorenen Sumpfwiesen und dirigiert die beiden Leute vom Maschinenring. Die lichten mit Motorsäge und großem Allradschlepper die Bäume und Büsche aus. Gegen zehn Uhr, als ich draußen ankam, war schon das Meiste erledigt und „mundgerecht“ zusammengesägt. Nun folgen noch die Erdarbeiten, dann kann die Gelbbauchunke kommen*).

21.02.09: Aufbau der Krötenschutzzäune mit Reinhard Bretträger findet nicht statt, das Wetter (s.o.) spielt nicht mit. Es wird verschoben auf den

28.02.09: Da liegt zwar noch teilweise etwas Schnee, aber die Zeit drängt. Und zwanzig Leute, sogar zwei Mütter mit ihren Kindern aus Fellbach kommend, machten mit. In vier Stunden war es überstanden, in Hößlinswart, Kottweil, Lehnenberg und Baach stehen die Zäune wie vier Einsen.

*) auch das kann wegen der Witterung erst im Herbst erfolgen. Lange war es kalt und schlagartig war der Boden für den Bagger zu weich. er drohte einzusinken.

März

01.03.09: Fahrt ins Pleidelsheimer Wiesental mit Rainer Molfenter. Acht Leute waren wir, die im Nebel dort ankamen. Entlang des Neckars konnte man einige Enten und Höckerschwäne sehen, aber als es sich dann nach einer guten Stunde lichtete, waren tolle Arten zu erblicken. U.a. eine weibliche Zimmermann (Spässle) und Nil- und Rostgänse beim Futtern auf der Wiese. Und noch viele andere Arten, nachzuschauen in der Internetseite. Der Morgen verlief dann prächtig im Sonnenschein.

07.03.09: Der Reinhard mag es gerne sauber, leider wird die Stadtputzete wegen dem schlechten Wetter um eine Woche verschoben.

10.03.09: Im Storchenkeller zeigen Bernd Zoller und Jürgen Becht das Revier des Wanderfalken auf der Schwäbischen Alb. Schade, bin mal wieder auf Mallorca. Man berichtet mir aber von vielen Besuchern, die wunderbare Landschaftsaufnahmen nicht nur vom Falken, auch von anderen Tieren auf der Alb, bestaunen durften. Die zwei Stunden vergingen wie im „Flug“.

14.03.09: Die Stadtputzete und alle anderen Aktivitäten in der Stadt fallen aus. Der Wahnsinn vom 11.3. hat alles lahmgelegt.

31.03.09: Nachdem Rainer so schöne Bilder im Internet vom Wanderfalkenpaar im Weilermer Steinbruch hinterlegt hatte, wollte ich mal dort nachschauen, ob das auch wirklich stimmt. Rainer war da, aber in eineinhalb Stunden habe ich „nur“ Stockenten, Zwergtaucher, Teichhuhn und Singvögel beobachten können. Und der gute Werner hat heute die zwei großen Löcher am Trafoturm zugemauert.

April

05.04.09: Treffen am Schwaikheimer Freibad. Aber nicht zum gemeinsamen Baden, sondern Rainer Molfenter führt uns von dort aus zum Entenbach und in den Breitlauch. „Uns“, das waren 16 Erwachsene und zwei Kinder, die bei etwas trübem und leicht nieseligem Wetter gute drei Stunden die ersten Zugvögel hören und sehen konnten. Die ersten Frühlingsblumen waren auch schon erwacht.

15.04.09: Der Aufenthalt im Steinbruch ist nicht ungefährlich. Bei einer kleinen Reinigungsaktion unten am Wasser warfen zwei unbedachte Jungs von oben Steine ins Wasser, knapp an mir vorbei. Und es herrscht reges Leben. Radfahrer, Hunde, die ihre Frauchen Gassi führen, spielende Kinder und Leute, wie zum Beispiel das Duo Combosch-Seebohn, das seine Walkingstecken ausführte. Und klar: Die hudernde Mutter „Wanda“ Wanderfalke.

17.04.07: Das kann ich mir gut vorstellen, dass das bei dem schönen Wetter Freude macht: Rainer hat geschrieben, er sei im Donaumoos gewesen und habe die Tour zum 26. April schon mal ausgekundschaftet. Und er hat auch prima Informationen mitgebracht.

18.04.09: Reinhard hat die Unkenrufe satt und baut die Krötenzäune wieder ab, leider kann ich nicht mitmachen: Das Kreuz mal wieder. Der heftige Regen hätte mir weniger ausgemacht. Aber die zwei Schülerinnen, vier Schüler und neun Erwachsenen waren fleißig und bereits nach gut zwei Stunden fertig mit dem Abbau. Reinhard musste dann aber noch ‘ne Weile aufräumen.

21.04.09: Herr Bader vom Landratsamt, Herr Gall von der Gemeinde Schwaikheim, Vertreter/innen der Vereine Natur- und Umweltschutz und Naturfreunde, sowie Horst, Rainer und ich treffen uns am Teufelsbrunnen in Schwaikheim. Horst soll dort beraten, wie man das vernachlässigte Gebiet retten kann. Das Ergebnis ist nach zwei Stunden: „M’r sodd au‘ äbbes do, aber mir henn koi Zeit ond koi Geld, ond ob m’rs därfed, isch au‘ net klar!“. Das klingt jetzt sarkastisch, aber die Vorschriften sind nahezu unüberschaubar. EU-Recht, Staats -, Landes -, Kreis -, Kommunal - und Naturschutzrechte verknoten sich hier wohl öfters. Schau‘n m’r mal.....

22.04.09: Schon wieder was? Ja, die Stuttgarter Zeitung hat auch Interesse am Steinbruch und an uns(?). Die Redakteurin Frau Clauß und Herr Stoppel, der Fotograf, schauen sich eingehend dort um, und da diesmal außer Werner und Rainer auch Horst und Reinhard gekommen sind, gibt es viele fundierte Informationen.

23.04.09: Planung des Herbstprogrammes. Was dabei herauskommt, habt Ihr ja nun bereits erlebt.

26.04.09: Horst und Rainer haben sich was Tolles überlegt: Ausflug ins Donaumoos bei Giengen an der Brenz. Er lässt allerdings auf sich warten. Horst? Rainer? Nö, unser Bericht mit der recht umfangreichen Artenliste. Bis hier alles abgestimmt ist, dauert es diesmal ein paar Tage. Immerhin hatten sich insgesamt 20 Leute in aller Herrgottsfrühe auf den Weg dorthin gemacht und einen sehenswerten und freundschaftlichen Tag verbracht. Wie heißt es oft in Beurteilungen bei Ebay: „Gerne wieder!“ Genau!!

Mai

04.05.09: Rainer, Werner, Karl und ich treffen uns an den Sumpfwiesen, um für Lehrer Grün einen Platz auszumachen, wo er mit seinen Schülern ein Wildbienenhotel hinstellen kann. Und wenn wir schon mal da sind, werden gleich auch die vielen Fledermauskästen gereinigt.

06.05.09: Wieder eine Schule, die Grundschule Weiler zum Stein. Die Lehrerinnen Kollross und Holzwarth kommen mit ihren 35 Schülerinnen und Schülern in den Klöpfer-Steinbruch, wo Werner und Rainer mit Hannelores Unterstützung den Kindern die Natur nahe bringen. Ich bin auch dabei und kann beobachten, dass die Jungs und Mädels die Natur mit ganz anderen Augen sehen als wir. Da sind Dinge wie Feuersteine oder Spinnen wichtiger als die schönen Wildblumen.

09.05.09: Stunde der Gartenvögel, traditionell von Horst Schlüter geführt. Es kommen sechs Kinder und 15 Erwachsene. Heut‘ mache ich aber nicht mit, damit ich morgen um sechs fit bin für die.....

10.05.09: ...Vogelkundliche Führung mit dem netten Herrn von gestern, es geht von Nellmersbach ins Rotbachtal und Rotenbühl. Insgesamt 14 Seh- und Hörlustige stapften durch die Gegend, die der nächtliche Regen vorher ziemlich aufgeweicht hat. Doch Erlebnisse, wie z. B. die drei Grasmücken in einer Heckenreihe, lassen solche Umstände schnell vergessen. Von oben war es trocken und die Pflanzenwelt hatte sich schon wunderbar herausgeputzt. Und Horst war wieder mal in bester Laune, mich nach dem Unterschied zwischen Klappertopf und Klappergrasmücke zu fragen. Oder so....

14.05.09: Neues am Stammtisch? Nö, eher etwas Altes. Obwohl man das jetzt so nicht ausdrücken kann. „Der“ Franzose (es gibt ihn halt immer nur als Einzahl, wie damals, als Adenauer vor „dem“ Russen warnte....), also, der Franzose unterscheidet hier zwischen einem altbekannten Freund (ancien) und einem alten Haus (vieille), obwohl ein alter Freund ja auch ein „altes Haus“ sein kann, gell??!! Und die Erscheinung war nun der wirklich nicht alte, aber der alte Freund unserer Gruppe, Rainer Groß. Ob er wohl dableibt?

24.05.09: Beim NABU gibt es auch eine Eule, groß, stabil und sie heißt Reinhard. Na ja gut, Flügel hat der Eulerich nicht, aber dafür ist er sehr nachtaktiv. Und heute meldet Reinhard mit Jubel, dass er in den Sumpfwiesen zwei Larven des Kammmolches gefunden hat! Er freut sich wie Bolle, dass die Umsiedlungsaktion nun nach sechs Jahren doch Erfolg gezeigt hatte.

26.05.09: Die NABU – Gruppe Winnenden im Radio? In SWR 4? Beinahe hätte es geklappt, ein wenig Unterstützung durch die Medien können wir gut gebrauchen. Allerdings wollte die Firma Klöpfer keine Reportage im Steinbruch zulassen.
Als alter Vertreter weiß ich aber, wenn man von vorne nicht durch die Tür reinkommt, nimmt man halt den Hintereingang. Und so kommt das Radio am 9.6. ins Zipfelbachtal.

Juni

02.06.09: „Hämmer, hämmer, schraub‘, säg!“ so schallt es aus dem alten Trafohaus im Klöpfer-Steinbruch. Werner, Rainer und ich bauen ein solides Zwischengeschoß aus Balken und Brettern ein, dazu noch eine Leiter, damit man einen Beobachtungsstand hat. Und die beiden sägen nachmittags auch noch die vielen Eisenlamellen aus den Lüftungslöchern, damit man die tolle Aussicht von dort oben genießen kann.

05.06.09: Die Winnender Zeitung berichtet über das neue Naturschutzgebiet Oberes Zipfelbachtal.

06.06.09: Die Stuttgarter Zeitung auch.

08:06:09: Wolfgang Reimund entführt uns wieder in den Abend. Von Höfen aus an den Buchenbach. Leider kann ich nicht mit, von der heutigen Augenuntersuchung habe ich selber Pupillen wie ein Uhu. Er schart aber noch zwölf Vogelkundler um sich und die Artenliste kann sich sehen lassen.

09.06.09 Und schon wieder bin ich nicht dabei, obwohl sogar‘s Radio kommt! Eva Just vom SWR 4 macht eine Reportage über unsere Arbeit im Zipfelbachtal. Aber Rainer, Horst und Reinhard deichseln das schon. Die Sendung kann man sich von unserer Homepage herunterladen und anhören. Sogar mit Gequake (wobei ich jetzt nicht die Teilnehmer aus unserem Vorstand meine!!).

13.06.09: So, und nun kommt das geballte Wissen zur Anwendung, denn wir treffen uns mit Horst zum „GEO Tag der Artenvielfalt“ im ehemaligen Klöpfer-Steinbruch in Weiler. Es kam aber nicht nur das „geballte Wissen“, sondern auch noch jede Menge Menschen!! Im vergangenen Jahr waren wir zu siebt und nun über 40 Leute!! Auch Lore Herrmann und die Schmetterlingsexpertin Ursula Sixt ließen es sich erfreulicher Weise nicht nehmen, mitzumachen. Das Ergebnis steht - wie es sich gehört - auf unserer Homepage.

13.06.09: „Geschützte Natur“. Unter dieser Überschrift berichtet heute die Winnender Zeitung mit Horsts Unterstützung über das NSG Oberes Zipfelbachtal.

16.06.09: „Pflanzen und Käfer am Sonnenberg“. Heute erscheint der zweite Teil des Berichtes in der Zeitung. Wenn das mit den Medien so weitergeht, werden wir noch berühmt!!

21.06.09: Da komme ich jetzt nicht mit. Geistig schon eher, aber ich habe kein Fahrrad und mag auch nicht mehr fahren. Horst leitet den Tag „Mobil ohne Auto“, und ich höre schon den Ruf der schnellen Radler bei der Rast: „Schnell ein Radler...!“

Neun Leute machen mit bei der Tour dem Kocher entlang. Und das Wetter hat wohl auch gut mitgemacht, denn es ist eine regnerische Zeit.

23.06.09: „Bimmelingeling!“ geht bei mir das Telefon. Die Mutter einer Schülerin aus Weiler braucht unsere Hilfe bei der Fledermausbestimmung. Werner übernimmt das prompt und zuverlässig! Und ich hocke noch an der Bestimmung meiner Entdeckungen letzter Woche im Allgäu, damit es im „Naturgucker“ erscheinen kann.

30.06.09: Nun ist sie zu Ende, die angenehme Zeit mit der Redakteurin Nadine Zühr von der Winnender Zeitung, sie hat die Serie über den ehemaligen Klöpfer-Steinbruch in Weiler zum Stein, die über ein Jahr lief, mit einem schönen Bericht abgeschlossen.

Juli

11.07.09: Ein Fest! „Ja wie?“ wird sich manche/r fragen, „das ist doch erst am achtzehnten!“ Schon, dieses war ein bissele größer, das Tunnelfest vor der Fertigstellung der neuen B 14. Wir hatten dort einen Infostand. Die Vorarbeiten von Rainer, Werner, Reinhard, Walter und Axel und waren mal wieder perfekt, der Auftritt war gelungen, denn wir hatten uns mit einem tollen Stand am östlichen Ausgang der Röhre Richtung Backnang beteiligt. Eine Diaschau, projiziert an die helle Tunnelwand, zeigte unsere Arbeiten zur Amphibien-Umsiedlung aus dem Ziegeleigelände. Und nun wissen wir aus eigener Erfahrung, wie sich so ein Steinkauz in seiner Röhre fühlt......

18.07.09: Jaaa, das ist meine Lieblingstour, Horsts naturkundliche Führung am Sonnenberg! Denn da haut er uns - im positiven Sinne - sein jahrzehntelang gehortetes Wissen um die Ohren und es ist eine richtige Freude, da mitzumachen. Zumal es ja dann eine Belohnung gibt: Das Sommerfest mit all seinen Köstlichkeiten, von vielen Helferinnen und Helfern liebevoll gestaltet. Und es kamen viele, viele Leute.

22.07.09: Die Lehrerinnen der Grundschule Weiler lassen nicht locker, sie wollen mit ihren Kindern unbedingt noch vor den großen Ferien in den Steinbruch. Hannelore, Karl, Rainer, und ich machen da gerne mit.

August

Das ist mal wieder der Monat, in dem gar nichts los ist. Gut, dann habe ich wenigstens einen lehrreichen Gärtnertipp: Unkraut vergeht nicht, wenn man es regelmäßig gießt!

05.08.09: Man sollte nie zu weit nach vorne denken! Als ich die zwei Zeilen da oben schrieb, war vor meinem Bürofenster noch der blanke Winter. Na ja, so ein „Gerüst“ braucht man eben für einen Artikel, der das ganze Jahr mitwächst.

Es war nämlich heute richtig viel los: Die gesamte hiesige CDU-Riege wurde in den Weilermer Steinbruch von der Firma Klöpfer eingeladen, nein, es war keine hochpolitische Angelegenheit, wir konnten viel über unsere Arbeit berichten. Gut, „wir“ waren zwar dort, aber Rainer hat bravourös vor über 60 Gästen von unserer Tätigkeit erzählt. Und zuvor wurden er und Ralf Northe (ein „naturgucker“, der sich oft im Steinbruch aufhält) vom SWR 4 - Radio gründlich befragt. Auch hierüber gibt es ausführliche Informationen und die Radiosendung in unserer „Heimatseite“.

Danach lud die Firma Klöpfer zu einem soliden Vesper ein. Neidisch......? Also in der Zeitung stand der Termin mehrfach drin.
Was mich ärgerte, waren so ein paar geistige Einsiedler, die nichts anderes zu tun hatten, als mit großen Steinen den Programmkasten am Trafohäusle zu zertrümmern.

08.08.09: Horst macht mit 21 Kindern im Rahmen des Sommerprogramms der Stadt Winnenden einen Fahrradausflug ins Obere Zipfelbachtal, prima! Philipp Baun unterstütze ihn dabei kräftig, Heuschrecken zu erschrecken und Schmetterlinge einzufangen und zu bestimmen. Klar, alle Tiere wurden schnellstens wieder freigelassen. Genaueres auch auf unserer Internetseite.
 

September

17.09.09: Planung zum Frühjahrs-Programm 2010. Was es da Schönes gibt, weiß man ja nun schon.

20.09.09: Naturkundliche Wanderung mit 18 Teilnehmern durchs Untere Buchenbachtal, Horst hat hier kurzfristig die Leitung übernommen, da Rainer ja sein Rückgrat richten lässt. Nein, nicht dass er seither keines hatte, im Gegenteil! Aber wenn er somit die nächsten 25 Jahre so schaffig wie seither bei uns durchhalten könnte, wäre das schon ein Segen....

26.09.09: „Rechen am Sonnenberg“ stand so ähnlich auf dem Programm, und bei schönstem Wetter kamen um die 18 Leute zusammen und packten mit an. Und was uns besonders freut, auch jüngere Leute, die noch keine Mitglieder sind, aber frisch mithalfen! Und wochentags drauf legten Gabi und ich noch einige Stündchen dazu und der Sonnenberg war dann soweit wieder „gestriegelt und gebügelt“. Ach, und Rainer war wieder so weit fit, dass er uns mit warmen Leberkäswecken und knusprigen Brezeln versorgte. „No koin Neid!!“

Oktober

04.10.09: Es ist mal wieder frisch am Morgen, wenn Horst uns „seine“ Zugvögel am Rossberg zeigt.

06.10.09: Man muss sich das mal vorstellen: In meinem Autoreifen sind 3,4 bar Druck (das früher in jedem Kreuzworträtsel gesuchte „ATUE“) und die Leute von der Firma Kärcher arbeiteten mit 1.000 bar (!!) am verstopften Quellrohr im Zipfelbachtal. Das ist der eingezäunte See bei den Sumpfwiesen, den unser Verein vor einem knappen Jahr gepachtet hat. Und die dortige Quelle ist versiegt.

Das Jahr 2009 war in den vergangen sechs Wochen sehr trocken, und deshalb kann niemand so richtig sagen, ob das Quellwasser nun läuft. Aber bis diese Aufstellung in Euren Händen ist....gut, dann ist es Januar und es wird wohl Eiswürfel tröpfeln....

07.10.09: Ja, und heute hält es Gabi Stein-Elsner nicht mehr auf dem Sofa und sie muss was tun. Also legt sie mal wieder los beim Gras rechen am Brombeerhang. Und Karl Gackstatter und ich helfen ihr dabei. Und mit dem „Partyservice“ für die hungrigen Schaffer hat es dann doch noch geklappt, gell Rainer....

10.10.09: Zweites gemeinsames „Rechen der Gegerbten“ am Sonnenberg und vor allem diesmal schon gleich in der Frühe die Grasabfuhr. Hat prima geklappt, nur am...

17.10.09: ...hat es den ganzen Vormittag geregnet. Es kamen aber doch einige Helferlein zu den total überschwemmten Sumpfwiesen, so dass Horst und „sein“ Bucher-Balkenmäher nicht ganz alleine waren. Ach, nach den Erzählungen von Axel glaube ich so langsam, dass der Bucher früher wohl ein U-Boot gewesen sein muss.

18.10.09: Bei Dauerregen und drei Grad plus machen fünf am frühen Sonntagmorgen einen Ausflug an den Öpfinger Stausee. So anderthalb Stunden Fahrt im mollig warmen Auto haben wir hinter uns, als wir an der Donau südlich von Blaubeuren ankommen. Horst führt uns am Fluss entlang zum Stausee, bei schönem Wetter bestimmt eine tolle Gegend. Trotz des unwirtlichen Wetters werden wir mit fast 50 Vogelarten belohnt. Und das Mittagessen der Durchgeforenen hat dann wieder alles aufgetaut.

20.10.09: Rainer konnte Reinhard Mache für einen VHS-Kurs zur Vogelkunde anwerben. Heute fand der erste Kurs statt. Das Interesse war groß, es kamen insgesamt 26 Leute, davon sind 13 NABU – Mitglieder.

27.10.09: Großer Aufmarsch bei den Sumpfwiesen im Oberen Zipfelbachtal. Regierungspräsident Schmalzl weiht offiziell das Naturschutzgebiet ein. Mit dabei sind unsere Unterstützer, die Firma Kärcher mit Auszubildenden, Leute vom Maschinenring und etliche unserer Vorstandsmitglieder. Die Presse hat ausführlich berichtet.

Abends findet ein Dia-Vortrag im Storchenkeller statt. Wieder mit Heiko Bellmann. Diesmal über „Elsass und Vogesen“, ich war am nächsten Tag allerdings fast direkt dort in der Gegend, im Schwarzwald und nahm deshalb nicht teil. Aber 40 Leute kamen und sahen.
 

November

06.11.09: Walter hat schon vor Tagen begonnen, die Artikel für den Weihnachtsmarkt anzufertigen. Bei seinen schönen Nistkästen wäre man gern ein Vögelein. Ab heute werden Futterglocken gefüllt und einige helfen mit.
Nun einige „Nebenschauplätze“ unserer Aktiven:

10.11.09: Werner hat heute mit Unterstützung von Herrn Schoor vom OGV Leutenbach die Kinder in der Geschwister-Scholl-Realschule Winnenden besucht und gezeigt, wie man aus Äpfeln Saft macht und auch den Sinn und die Bedeutung der Streuobstwiesen erklärt. Geplant war schon früher, direkt am Sonnenberg eine Aufleseaktion zu machen, aber die Lehrerin Frau Matzke war damals erkrankt.

21.11.09: Oh, wie schön! Eine romantische Bootsfahrt bei Kerzenschein und Vollmond?? Nö, Axel und Rainer stürzen sich wagemutig mit einem Schlauchboot in die Fluten des Sees im Weilermer Steinbruch. Es ist nicht ungefährlich, da im Wasser noch Betonteile mit Moniereisen liegen (pfffft....) und auf der Wandseite doch sehr poröses Gestein über ihnen droht abzubröckeln. Das Brutinselchen musste so befestigt werden, dass es sich auch bei sich verändernden Wasserständen in der Waagrechten halten kann. Die Seile waren seither zu kurz und so kippte das schöne Floß bei hohem Wasserspiegel in Schräglage, was einer evtl. sich darauf gebetteten Brut nicht gut bekommen wäre. Hat aber alles gut geklappt.

Auch Walter bringt einen tollkühnen Einsatz, er erklimmt auf einer langen Leiter die hohe Tanne am Gemeinen See, um Zweige für die Dekoration des Weihnachtsmarkt-Standes abzusägen. Werner hilft auch mit, einen ganzen Anhänger mit Wedeln vollzuladen.

27.11.09: Weihnachtsmarkt bis 29.11. Tags zuvor wird der Stand aufgebaut und mit vielen Tannenwedeln geschmückt. Sieht nicht ungeschickt aus. Was ich von mir nicht behaupten kann, als Ralf Weller mir versucht zu erklären, dass man auch aus einer 400-Volt-Steckdose 240 Volt zapfen kann. Ich hatte da geistig keine so gute „Phase“......
 

Dezember

03.12.09: In der Winnender Zeitung wird unser Weihnachtsmarkt-Stand diesmal nicht als prämiert erwähnt, aber lobend als schöner Stand bezeichnet. Rainer beginnt eine Kur am Chiemsee und wird uns drei Wochen in unserem Jammer alleine lassen; jetzt haben wir nur noch Horst........

Aber dort geht es Rainer sicher gut, die Gegend ist ja toll und er wird jede Menge Kurschatten um sich haben (wenn er am Ufer in der Sonne stehend mit dem Fernglas nach den Wasservögeln linst).

12.12.09: Alles hat ein Ende, auch das NABU-Jahr. Das beschließen wir mit einer Wanderung vom Winnender Bahnhof zum Zillhardtshof. Hannelore und Axel haben schon vorher den Weg perfekt freigeschaufelt, es lag nirgends Schnee........

Die 24 Teilnehmer marschierten bei erträglichem Winterwetter durch die Landschaft, an schön gepflegten und auch kruschteligen Gärten vorbei und konnten mal so richtig mit einander quasseln und die Natur Natur sein lassen. Macht das ein gutes NABU-Mitglied? NEIN! Wir haben natürlich etliche Vogelarten (Mäusebussarde, Ringeltauben, Erlenzeisige, Stockenten u.v.m.) im Vorbeilaufen entdeckt. Die Einkehr im Hofcafé am Zillhardtshof war sehr getrübt, denn alle Brillengläser hatten sich in der Wärme sofort beschlagen. Ansonsten war es dort gemütlich warm und der Kaffee und Kuchen hat allen gut getan.

Das dort aufgesagte Gedicht möchte ich allen Nichtanwesenden hiermit nahebringen, es ist mit eines der schönsten 

Herbstgedichte, die ich kenne:

Herbsttag

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg‘ deinen Schatten auf die Sonnenuhren
und auf den Fluren lass‘ die Winde los.

Befiel den letzten Früchten voll zu sein,
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Rainer Maria Rilke



22.12.09: „Schäpper“ macht die Klappe am Briefkasten. Aha, Horst hat uns mit seinem Halbjahresbericht beglückt und das neue Programm ist auch dabei. Prima.

Dann kann es ja im nächsten Jahr wieder richtig losgehen!


Euch allen, die Ihr zum Gelingen unserer Arbeit für die Tier- und Pflanzenwelt und zur menschlich besonders angenehmen Gemeinschaft beigetragen habt, danke ich herzlich! Denn ich gehöre schließlich auch zur Natur.

William Patrick / 27.12.2009