Botanikkurs 2. Teil

Oder: Gell, do guggsch!

Das Handhaben eines Pflanzen-Bestimmungsbuches und einer Lupe wurde uns von Anette Rosenbauer geduldig gezeigt, natürlich hat sie wieder entsprechendes Anschauungsmaterial, sprich Pflanzen aus ihrem Garten, mitgebracht.

Aber so ein Massaker an einem unschuldigen Pflänzchen anzurichten ist noch nicht so ganz mein Ding. Es liegt mir nicht sehr, die „Sie-liebt-mich-sie-liebt-mich-nicht-Blätter“ herauszurupfen um dann an den Staubbeuteln oder Nektarblättern den Namen der Pflanze zu finden.

Klar, dort drinnen steht er nicht, aber dieses Procedere ist ganz wichtig, eine Pflanze richtig zu bestimmen. Der Witz war ja, dass sich mir die beiden Blüher schon viele Jahre vorher als Anemone nemorosa und Ranunculus ficaria vorgestellt hatten; Busch - Windröschen und Scharbockskraut. So war ich zwar sicher, das richtige Ergebnis zu erheischen, der Weg dorthin war aber dann doch schwieriger, als ein Pflanzenbuch nach weißen oder gelben Blüten durchzuhecheln.

Und es soll ja Pflanzen geben, die ein Botanik – Lehrling noch nicht kennt! Mit Sorgfalt beim Lesen und Geduld führt uns aber dieses Buch schon zum richtigen Gewächs.

Apropos Gewächs: Es wäre dringend notwendig, hier und da ein paar mehr Muskeln an meinem Körper auszubilden. Na, wenn ich dran denke, wie ich nun durch die Landschaft tappe! Foto, Fernglas und nun auch noch diese Lupe um den Hals, die Taschen meiner Jacke vollgestopft mit Büchern, Diktiergerät und Mobilfon, und dann noch den Rucksack hinten drauf!

Also wenn mich da jemand falsch einschätzt! Der meldet mich doch direkt der UN – Flüchtlingskommision....

Einen Vorteil hat diese ganze Ausrüstung auch:

Wenn ich mal stehen bleiben muss, und das ist in meinem Alter wegen fehlender Puste immer häufiger der Fall, dann denkt jeder „Ach, guck mal an, ein Orni (oder Boti), schon so alt und immer noch richtig auf Zack!“


25.03.2010/w.p.