Rückflug 2010

Oder: Selbst ganze Männergruppen stehen auf uns

Zu fast allen Terminen gibt es Berichte, Fotos, manchmal auch Zeitungsmeldungen. Diese lassen sich in der von Rainer Siegle hervorragend gepflegten Homepage www.nabu-winnenden.de chronologisch geordnet nachschauen.

Vorweg muss ich sagen, dass es mich bei der Korrektur nun im Dezember selber wundert, was man alles getan hat und – vor allem! – vergessen hat. Viel Vergnügen beim Erinnern!

 Januar

01.01.10: Na, das ist schon ein komisches Gefühl, wenn man von Winnenden nach Backnang oder zu einem B‘süchle zu Werner nach Nellmersbach fährt. Wir hatten uns da, kurz vor der Ausfahrt aus der Tunnelröhre, mit einem Infostand beim Tunnelfest im vergangenen Jahr gezeigt. Für mich ist das jetzt die „NABU–Gedächtniskurve“!

11.01.10: Horst war über „die Tage“ im Allgäu und hat außer seiner Ute auch unsere Futterglocken usw. mitgenommen. Und er schreibt freudig, dass Walters Spezial-Futtermischungen dermaßen gut ankommen, dass sie von den Vögeln ratzfatz weggeputzt würden. Er hat auch schöne Bilder im „naturgucker“ unter dem Ort Wolfsried hinterlegt.

12.01.10: Rainer hat sich auch gemeldet und schreibt, dass die Männergruppe Hertmannsweiler Interesse an unserer Arbeit habe. Sie wollen sich im April mal treffen. Und der Stammtisch am 14. wurde von einer jungen Frau besucht, die das Jahr 2010 über aktiv mitmachte. Sie würde gut zu uns passen.

23.01.10: „Zwei Spuren im Schnee führ’n herab......“ Nö, nix mit „meine Spur und deine“ sondern die von Wildschweinen. Ich möchte jetzt auch niemanden beleidigen, es waren echte Wildschweinspuren im Schnee, die Horst, Rainer, Reinhard und ich an den Sumpfwiesen gesehen haben. Wir haben uns dort umgesehen um festzulegen, welche Sträucher und Bäume bis März gestutzt werden müssen. Für die Amphibien braucht es in den Gewässern mehr Licht.

31.01.10: Rainer hat mal wieder vor einigen Tagen voll zugeschlagen und gleich etliche Stunden die oben genannten Auswüchse gekappt. Da gibt es in den nächsten Tagen viel......ach halt, es liegt Schnee bis 4. Februar und die Straßen sind da draußen nur schwer passierbar. Also, es gibt bald mal einiges aufzuräumen.

Februar

04.02.10: Hurra! Werner schreibt, er habe die beiden Wanderfalken im Steinbruch wieder entdeckt und der Terzel saß im Brutkasten. Ist ja logisch, als ich dann am nächsten Tage draußen war, sah ich ein Eichhörnchen.....nix Falke.

11.02.10: Zwischendurch haben Rainer und ich am „Handtuch“ die Strauchabschnitte aufräumen können, einen Tag später lag wieder Schnee. Und heute hat uns die Klimaerwärmung gute 10 cm Neuschnee vors Haus geschmissen. Na ja, zum Stammtisch ins „Riviera“ schaffe ich es auch zu Fuß. Ach, übrigens, wir waren vierzehn Leute!

12.02.10: Hoi, habe heute meinen ersten Bergfinkentrupp in Nachbars Birke mit ca. 120 Ex. gesehen. Danach haben einige meine Futterstelle erspäht und zusammen mit der Kompanie Spatzen war das feine Fresschen ruckzuck verputzt. Na ja, wir haben nun auch gut und gerne 15 cm Schnee.

17.02.10: „Wenn da mogsch, kannsch mitmacha!“ sagte Rainer am Telefon. Klar, er hat Holz besorgt und da helfe ich ihm ein wenig, Dohlenkästen zusammenzuschrauben, die dann am...

19.02.10: montiert wurden. Es sind sieben ca. 40x40x40 cm große Brutkästen, die wir eingebaut und vor allem erst die 74 Wendeltreppenstufen in den Bürger Turm hochgetragen haben. Mal sehen, wie die Nisthilfen angenommen werden.

23.02.10: Der Vogelkundekurs bei der VHS mit Herrn Mache ist gut besucht, viele NABUs sind dabei, insgesamt 24 Leute.

25.02.10: Die Vorstandssitzungen sind ja streng geheim und so wichtig, dass nicht ein Laut „nach außen“ dringen darf. Doch will ich heute mal dieses strenge Reglement mit einem schäbigen Tabu brechen: Einer in der Runde (den Namen werde ich jetzt aus oben genannten Gründen nicht nennen) stellte vor der Sitzung fest (denn während der Versammlung wird nicht ein einziges privates Wort gesprochen!), dass er nun, da er auf die Sechzig zugehen würde, immer öfters von Damen mit „schöner Mann“ angesprochen würde. Früher sei das nicht so gewesen.

Die Frau in unserer Riege war klug und enthielt sich der Stimme, der Rest meinte aber nahezu einstimmig, dass diese Frauen ja auch älter würden nach dem alten Spruch „d’Auga verlieret da Schei‘!“ Mit dieser Feststellung war aber der erste Vorsitzende (keinen Namen, wie versprochen!) nicht so ganz glücklich.....

27.02.10: Die Vorbereitung zum Krötenzaunaufbau begann schon gestern mit der Verteilung der Zäune auf die Wiesen, und es ist erfreulich, dass der Schnee überall zwischenzeitlich weggetaut ist. Wir hatten davon ja dieses Jahr eine größere Menge frei Haus erhalten.

Lehrer Grün hat dieses Mal fünf Jungs mitgebracht, Silvia Schmitt drei Mädels und so waren 10 Erwachsene und 8 Schülerinnen und Schüler mit dabei, die Stahlstifte in den Boden zu rammen. Das Wetter hat hervorragend mitgemacht und gegen 12:30 Uhr waren wir fertig mit der Arbeit.

28.02.10: So langsam färbt sich meine Haut wieder in den Originalton zurück. Ich sah aus wie ein Streuselkuchen, denn die Larven der Herbstmilbe haben mir beim Reisig aufräumen in den Sumpfwiesen unheimlich zugesetzt. Ich war am ganzen Körper verstochen und nun habe ich mir eine solide Arbeitshose und Autan zugelegt. Jetzt sollen die 0,2 mm großen Biester bloß mal kommen. Keine Chance!!!

März

18.03.10: Siebzehn Leute nehmen an dem von uns angeregten Botanikkurs bei Anette Rosenbauer teil. Der NABU ist mit doppelter Rudersberger Verstärkung klar in der Überzahl.

Der 21.03.10 ist allerdings der 22.03., denn am Himmel waren zu viele Wolken. Und wenn man Sterne und andere Himmelskörper gucken will, sollten die Wolken sich verzogen haben. Aber heute am Montag waren doch 16 Leute beieinander, als uns Mike Tomitsch „seinen“ Himmel erklärte. Hochinteressant und wenn ich nicht schon so viele Hobbys hätte......

27.03.10: Auch dieser Termin hatte sich wegen schlechtem Wetter auf heute verschoben, Reinhard schart wieder viele Leute um sich, um bei der „Stadtputzede“ mitzuhelfen. Das Wetter ging gerade noch so, nach dem Motto: „A‘ Wetter für meine Knecht, schaffed se net, dann friert se’s recht“.

April

01.04.10: Rainer hat sich um einem verletzten Mäusebussard gekümmert, der an der Deponie entdeckt wurde. Wie ein Torero warf er ein Handtuch über das Tier und.......aber nein! Nix mit Degen und „olé“ und so! Der Vogel durfte in seiner feinen Limousine nach Bad Friedrichshall reisen, wo ihn Rainer den Leuten in der Pflegestation übergab. Vielleicht hört man was über der Verlauf der Genesung. Nachträglich kann niemand dort etwas sagen. Bei unserem Besuch im Herbst hatten wir nachgefragt, der „Umsatz“ sei dort so groß, dass man sich nur an besondere Exemplare erinnern könne.

08.04.10: „Dreizehn bei Tisch“ heißt ein Krimi von Agatha Christie und so viel waren wir heute abend am Stammtisch. Er platzte aus allen Nähten, obwohl die Dauerbesucher wie Horst Schlüter, Karl Gackstatter und Heinz Bechtle diesmal nicht erschienen. Ich kann aber alle beruhigen, die Herren leben alle noch!

17.04.10: „Ruuucki - zucki“ lautet ein Lied zum Mitklatschen, allerdings haben sich die fleißigen Helferinnen und Helfer eher „in die Hände gespuckt“ und in Rekordzeit die Krötenzäune abgebaut.

25.04.10: Horst war an diesem Sonntag umringt von vielen Gästen, die mit ihm über den Gießübel marschierten und die ersten Vogelbeobachtungen dort machten. Ich machte diese in Mallorca. Mal wieder. Wobei hier wie dort sehr wenige „Blechvögel“ beobachtet wurden. Ich sage nur Island!

27.04.10: Die Männergruppe Hertmannsweiler „Heartmänner“ hat uns eingeladen, über unsere Tätigkeiten zu berichten. Rainer macht das. Und zwar – wie wir einige Wochen später bei der Vorstandssitzung gezeigt bekamen – in sehr anschaulichen Bildern mit einer Computer – Präsentation.

30.04.10: Die Kinder der ersten Klasse der Grundschule Weiler zum Stein kamen wieder in den Steinbruch zum Gucken. Hannelore, Werner und Axel haben mit mir zusammen die Schüler angeleitet, sich in der Natur umzusehen. Toll war natürlich die Fütterung von zwei jungen Wanderfalken durch ihre Alten.

Mai

08.05.10. Na ja, ein paar mehr als vier Erwachsene und zwei Kinder hätten es schon sein dürfen, zu Horsts Führung zur „Stunde der Gartenvögel“. Dafür hatten wir dann den Vorteil, dass er uns sein geballtes Wissen in die grauen Zellen paukte. Nein, so schlimm war es auch wieder nicht, doch man konnte in so einer kleinen Gruppe in Ruhe viel Neues entdecken.

09.05.10: So ganz hat uns der Regen nicht verschont. Der nette Herr von gestern stiefelte mit vielen Gästen vom Nellmersbacher Friedhof aus in die Höllachaue und zurück bis an die neue B 14. Ein besonderes Schmankerl hatte er uns bestellt: Eine Dorngrasmücke, die von der S-Bahn-Oberleitung direkt über unseren Köpfen ihren Singflug vorführte. Herrlich!

21.05.10: Nein, heute war keine Führung, heute machte es „klick“. Auch nicht „Dalli klick“ sondern ein gaaanz vorsichtiges Zusammenklemmen an 21 linken Beinchen von jungen Dohlen. Werner und Rainer haben heute (toll, ich durfte auch mit!) die in den Bürger Turm eingebrachten Dohlen-Nistkästen kontrolliert und dabei genau drei Jungvögel je Kasten beringt. Drei Eier wurden nicht ausgebrütet. Tja und 7x3 macht......, da brauchen wir uns um diesen Nachwuchs nicht zu sorgen!

22.05.10: „Gähn!“ Ach Du meine Güte, das ist ja schon früh: 4 Uhr 30, da ist ja noch nicht einmal mein Wecker wach! Und wir sind vor der Amsel schon auf den Beinen. Wie? Na ja, kurz vor sechse wollen meine Rose und ich los, um noch weitere Leutchen aus unserer Gruppe abzuholen und mit insgesamt zwei Kleinbussen nach Illmitz am Neusiedler See zu sausen. Unseren großen Ausflug machten wir diesmal eine ganze Woche und 16 Ornis gingen mit. Rainer Siegle besorgte die Busse und Walter Weinbrenner sorgte dafür, dass unsere Ferngläser, Spektive und Fotos ordentlich was zum Gucken bekamen.

An die 130 Vogelarten wurden entdeckt und viele Pflänzlein, die uns zur Bestimmung doch einiges an Kopfzerbrechen machten. Und das Wetter war uns unwahrscheinlich gnädig! Doch wenn wir das Wasser von oben alles in Wein verwandelt hätten....aber, nein, wässerig war der bestimmt nicht, dort ist ja jede zweite Familie Weinbrenner.....äh Weinbauer, klar!

Juni

07.06.10: Obligatorische Abendwanderung am Alten Friedhof mit Wolfgang Reimund mit einer außergewöhnlichen Resonanz, es umringten ihn 23 Neugierige bei diesem gemütlichen Gang. Und ein „Rohrspatz“ im Schilf am Buchenbach schickte uns nach Hause.

12.06.10: Der jährlich wiederkehrende Tag der Artenvielfalt wurde wieder von Horst übernommen. Am Teichhuhn-Biotop im Oberen Zipfelbachtal wurden insgesamt 92 Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Und ich entdeckte eine ganz tolle Hornisse, die.......ein........weiblicher Plattbauch war. Pech! Besonders schwierig ist es immer mit den Insektenarten, bei solch einer Veranstaltung merkt man, wie schnell man sich da vertun kann.

16.06.10: Es war eine etwas staubige Angelegenheit, die Werner und ich heute anpackten. Wir waren wieder mal in der Grundschule Weiler und haben die Vitrine im Treppenhaus geleert. Sechs Säugetiere und 21 Vögel warteten auf ihre Befreiung. Na ja, sie waren schon viele Jahre dort als ausgestopfte Schauobjekte, aber eine Benennung fehlte. Und das gingen wir an. Die Schüler/innen waren begeistert, als wir ihnen die Tiere vorstellten. Und sie machen nun Schildchen, die wir dann gemeinsam mit den Tieren wieder aufstellen. An den meisten waren auch noch Bäbber „A. Schlüter Biologie...“ dran. Wer das wohl ist?

20.06.10: Mobil ohne Auto waren heute durchs Buchenbach- und Bottwartal nur drei Leute unterwegs, Doris Neumann, Rainer Siegle und Horst natürlich vorneweg. Vorneweg? Nein, auch einmal hinterher, als es ihm an der Buchenbachbrücke den hinteren Reifen zerriss und seine Frau Ute zum Glück für einen schnellen Austausch sorgte. Gut, dass es a) Frauen und b) Handys gibt!
Das Wetter war trotz schlechter Vorhersagen kühl aber trocken, und so ging die Fahrt mit vielen Sehenswürdigkeiten bis nach Heilbronn und dann per Bahn zurück.

21.06.10: „Gut, dass es Handys gibt“ (2. Teil): Rainer entdeckte heute einen großen Schwarm von „entflohenen“ Bienen und er konnte zum Glück Karl Gackstatter (einer unserer Imker) erreichen, der die vielen wuseligen Tierchen einfing. Auch Rainer fing sich was ein, einen Stich in den Kopf. Aua!

22.06.10: Die Informationstafel der Firma Kärcher, die in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium und uns erstellt wurde, wird heute enthüllt. Sie zeigt im Oberen Zipfelbachtal die Arbeiten für das gemeinsame Gelbbauchunken-Projekt. Presse ist natürlich auch dabei, die Artikel sind bei uns im Internet gebunkert.

23.06.10: Nahezu jeden Tag ist etwas geboten. Werner und ich haben heute mit den Schüler/innen der Grundschule in Weiler den Schaukasten wieder hergerichtet, die Tiere eingestellt und mit Namensschildern, welche die Kinder vorher zuordnen mussten, bestückt.

Dann machte Werner auf dem Absatz kehrt und düste zu Rainer, der bereits mit Leuten von der Stadt in Birkmannsweiler wartete. Es ging darum zu entscheiden, ob man ein Schwalbennest an einem Abbruchhaus beim ehem. Backhäusle entfernen darf oder nicht. Da noch Junge ausgebrütet wurden, hat man sich auf ein paar Wochen Pause geeinigt. Der Zeitungsbericht erscheint am 07.07.2010.

28.06.10: Einige NABU-Männer, heute einer mehr, denken an Sechs. „Wie jetzt“, sagen sich bestimmt einige, „kann er jetzt auch nicht mehr richtig schreiben?“ Nein, nein, es ist schon so richtig, denn einer mehr in unserer Runde hat ab heute einen Sechser vor seinem bislang gelebten Leben. Es ist Horst und es kamen in diesem Jahr noch Axel und Walter dazu. Und nachdem Wolfgang, Rainer, Werner und ich auch schon diese Zahl seit einiger Zeit „besitzen“ sind wir nun die „Müslies“ (Männer Über Sechzig) hihi.

Juli

02.07.10: Schon wieder „gähn!“, aber diesmal bei Horst im Schlafzimmer, denn er kommt in dieser Nacht erst kurz vor vier Uhr heim. Vermutlich müde aber innerlich sicherlich glückstrahlend. Er hat heute Nacht zusammen mit Erwin Rennwald die Schmetterlinge im Oberen Zipfelbachtal gezählt. In seiner Liste sind über 135 Arten verzeichnet! Das ist die Summe aus mehreren solcher Nächte! Boah! Man entdeckt dort immer wieder etwas Neues.

05.07.10: Die Reise an den Neusiedler See hat sich nachträglich verteuert. Nein, nicht weil Walter nicht rechnen kann, da gibt es keine Zweifel. Aber jemand anders wollte mal wieder schnell Geld von mir, weil ich zu schnell war. Bei der Abholung von Andrea und Ralf in Unterriexingen hat es halt ein bissle pressiert und der Blitz im Bissinger Tunnel war gut versteckt. Das Foto ist sein Geld aber nicht wert......

10.07.10: Vierzehn Uhr. Bruthitze. Horst hat die Leute zusammengetrommelt, um mit ihm die naturkundliche Wanderung am Sonnenberg zu begehen. Es hat mind. 32 Grad und an der Sonne entsprechend 1 Liter Sprudel pro Stunde.....
Ein kleiner Trupp traut sich trotzdem und in den zwei Stunden zählen wir über 70 Pflanzenarten und um die 25 Insekten, Spinnen und Schmetterlinge. Die Rettung aus der Gluthitze aber naht, wir sind dann um 16 Uhr an der NABU-Hütte und laben uns beim jährlichen Sommerfest mit insgesamt 35 Leuten bei Kaffee und Kuchen, interessanten und humorvollen Gesprächen und abends bei Gegrilltem und vielerlei Salaten, die wieder mal unsere „Fleißerla“ zubereitet hatten. Ohne Euch geht nixxx, danke! Und die deutschen Fußballer holen für uns den dritten Platz in der Weltmeisterschaft. Man kann ja schließlich nicht alles selber machen.

13.07.10: Großes Lob per Mail für Werners Engagement beim Schwalbenschutz in Birkmannsweilers Ortsmitte von Herrn Bader vom Landratsamt: „Saubere, vorbildliche Naturschutzarbeit....herzlichen Dank!“ Ich denke, dass wir uns alle für eine solche Anerkennung freuen, zeigt sie doch, dass unsere Arbeit immer mehr geschätzt wird.

15.07.10: Etliche von uns machen ja mit beim Botanikkurs der VHS, heute ist allerdings der letzte Kursabend. Schade, ich habe gerne mitgemacht. Diesmal ging der Weg in den Klöpfer-Steinbruch nach Weiler. Viele Pflanzenarten wurden uns mal richtig erklärt und auch Unterschiede aufgedeckt. Dutzende Wechselkrötenjunge waren am herumwuseln und wir wuselten am Schluss zum Linde-Biergarten hoch, um uns bei der Hitze abzukühlen und etwas zu stärken.

Rainer bekam eine Cola und ich einen Almdudler. Wer uns, oder wenigstens mich kennt, weiß, dass das nicht unbedingt auf meiner Getränkekarte steht. Wir bekamen es ja auch auf die Hosen! Ungeschickterweise stieß einer beim Gestikulieren sein Glas auf dem Biertisch um und als jemand anderes das fast noch in Richtung Rainer schwebende Cola - Glas auffangen wollte, wurde auch der Almdudler aus Versehen umgestoßen und auf mich ergossen. Nicht schlimm, um ein hausgebrautes Bier wäre es aber doch zu schade gewesen, gell.

21.07.10: Mit 20 Schüler/innen und Frau Kollross ging es mal wieder in den Klöpfer-Steinbruch. Die Pflanzen zeigen sich nicht mehr so üppig, die Vögel sind auch ruhiger und weniger zahlreich geworden, doch der Steinbruch hat immer noch seine Reize: Seine Stille und auch kleine Wunder wie die jungen Wechselkröten, die am Wasser umherhüpfen. Oder die Ameisenlöwen, die geduldig auf ein Insekt warten und die unruhigen Libellen am Buchenbach.

23.07.10: Heute wird die etwa hundert Jahre alte Blutbuche im alten Friedhof gefällt. Sie stand nicht mehr sicher und war lt. Gutachten ziemlich von Pilzen durchsetzt und ausgehöhlt. Ob es wohl einen Baumhimmel gibt?

Auch heute berichtet die Winnender Zeitung, dass im Berglener Alexander-Stift in den vergangenen Tagen auf dem Schrank im Speisesaal eine Schleiereule saß und sich den Betrieb ringsum ungestört ansah. Zuerst dachten die Bewohner, es sei ein Stofftier.

August

07.08.10: Horst macht seinen Sommerausflug mit Kindern auf Fahrrädern, wieder ins Buchenbachtal über den Weilermer Steinbruch nach Wolfsölden. Zehn waren angemeldet und nur fünf kamen. Na, die haben aber eine geballte Ladung „Horstwissen“ abbekommen....

11.08.10: Heute ist ein „Hammer“ Tag. Nö, er ist an sich nicht so toll, aber bei der Kläranlage nagelt mein Freund Otto Kaiser mit meiner Mithilfe eine neues kleines Gerätehaus zusammen, früher gerne als „Grüner Salon“ bezeichnet. Dies ist schon total marode und muss runderneuert werden.

Rainer kommt nachmittags auch zu Hilfe, er war in der Nacht zuvor auf der Flatter. Nein, nein, nicht in anrüchigen Kneipen oder so, an der frischen Luft! Er war mit Herrn Rennwald bis morgens um drei im Zipfelbachtal, um Nachtschmetterlinge zu fangen und zu bestimmen.

13.08.10: Renovierungs-Richtfest. Normalerweise müsste nun unser erster Vorsitzender Horst Schlüter ein dreißig Seiten langes Gedicht aufsagen oder ein Lied singen. Von beidem sind WIR alle zum Glück verschont geblieben....hihi.

Gut, bei einem Haus wäre das eher üblich gewesen, aber das kann man auch nicht von Hand zu dritt tragen. Axel musste schwer ran, aber er hat mit Bravour und Kraft (er ist ja auch noch jung!) die Unterseite des Häusles übernommen, Werner und ich fassten am oberen Teil an und trugen die „Kiste“ vom oberen Weg zu ihrem Platz. Da steht sie nun. Hoffentlich lange.

14.08.10: Restliche kleine Arbeiten sind am neuen „Grünen Salon“ noch zu machen und dann große Freude: Rainer hat den Krempel - das muss man wirklich so sagen - der sich über viele Jahre angehäuft hatte, aussortiert und entfernt. Und Werner hat den Pinsel geschwungen und die „Bude“ dunkel lasiert, so dass sie allen Wettern trotzt und noch hundert Jahre hält....

Und zwischendurch hat Werner noch einen Mäusebussard zu einem Kollegen nach Weinstadt gebracht, weil er vermutlich von einem Auto angefahren und dabei verletzt wurde. Der Bussard!

25.08.10: Leider waren die Bemühungen vergeblich, der Bussard hat nicht überlebt, die Verletzungen waren wohl schon zu alt.

30.08.10: Urlaubszeit. Urlaubszeit? Nicht für alle, denn Rainer berichtet, er habe die sieben Dohlenkästen im Bürger Turm ausgemistet. Und nachdem ich bei der Beringung gesehen hatte, was da zusammen kam, hat er ganz schön schuften müssen, hust - hust.

September

12.09.10: Mike hat mir heute (25.09., ich war mal wieder in Südtirol zu der Zeit) über das Sternegucken bei Bürg berichtet. Leider hätte man nur kurz einen offenen Himmel gehabt (das hätte bei mir besser geklappt, ätsch), aber man habe sich dann noch zu ausführlichen Fachgesprächen versammelt. Es sind immerhin etwa 15 Gucker erschienen.

16.09.10: Zur heutigen Vorstandssitzung kam die Dipl.-Biologin Andrea Kümmel, die mit uns einige Tage „Naturerlebnisse für Kinder“ veranstalten möchte. Dies klappt ab 12.10. noch in diesem Jahr und deshalb haben Rainer und ich sie am...

24.09.10: ...in Hanweiler und Umgebung herumgeführt. Das wird bestimmt für die 6-12 Jährigen eine feine Sache. Kind müsste man sein....

25.09.10:...oder Fisch. Wie, was? Na ja, beim heutigen Zusammenrechen und Mähen am Sonnenberg hat es die Aktiven vier Stunden lang von oben zugekübelt, wie selten mal. Der Regen hörte nicht auf, aber es gibt ja dankenswerter Weise immer wieder Leutchen, die trotzdem mithelfen! Auch erfreulich war, dass schon in der laufenden Woche einige begonnen hatten, das noch trockene Gras zusammen zu fassen, so haben wir bis heute schon eine ordentliche Strecke abgeräumt.

Ober er wohl eine Krawatte getragen hat? Na? Oder kam er flott und sportlich daher, wie immer? Ja wer denn nun? Ach so, ja, Werner Fleischmann. Er schickte uns heute die Danksagungs -Urkunde von Bürgermeister Kiesl und des Leutenbacher Gemeinderats für seinen außerordentlichen Einsatz für das Steinkauzprojekt, das er ja schon viele Jahre pflegt. Glückwunsch, Werner!

Oktober

02.10.10: Es tut immer wieder gut zu erfahren, dass Menschen ihre Versprechen halten. Herr Leschtar, Leiter des Umweltbereiches bei Kärcher, hatte im vergangenen Jahr die Beteiligung von Mitarbeiter/innen und Azubis zugesagt. Nun traten 15 Leute heute pünktlich um 9 Uhr an und sorgten dafür, dass das schwere und nasse Gras aus den Sumpfwiesen an die Straße vorgebracht wurde. Prima fand ich die Teilnahme von Frau Haas und Frau Strobel vom Regierungspräsidium, die auch kräftig mit anpackten. Einige von unserem Verein natürlich sowieso, und so wurde alles zur Abfuhr nach vorne geschafft. Also ich habe nur wegen der warmen „Läberkäswegga“ um 12 Uhr mitgemacht....

03.10.10: Vogelzug am Rossberg. Beobachtungen mit Horst Schlüter, der die Vögel schon hört, bevor die überhaupt selber wissen, dass sie schon losgeflogen sind..... Es ist schon erstaunlich, wie dieser Vormittag „gelaufen ist“. Über 2.000 Buchfinken wurden gezählt und dann der Hammer beim Ringeltaubenzug: 26.570 Tauben in vier Stunden! Das ist kein Tippfehler, wir haben sorgfältig die einzelnen Trupps gezählt.

05.10.10: Blöd, heute Nacht um viere hat es wieder geregnet, wo doch Rainer Siegle mit den Schülerinnen und Schülern von Stefan Grün heute früh den Sonnenberg weiter abrechen wollte. Gut, der Regen hört gegen 7 Uhr auf, mal sehen.

Rainer schreibt mir: „Mit den Schülern ging es bis auf zwei recht gut. Es waren zwar alle informiert, dass vom Hornissenbaum mindestens 10 m Abstand zu halten ist, aber wie es halt kommt, waren zwei unvorsichtig oder hatten es vergessen. Stephan Grün hat die beiden Mädchen gleich zur Schule gefahren und mit Eisgel versorgt. Als sie wiederkamen, waren sie schon wieder guter Dinge. Sie waren mit Eifer bei der Sache und haben die Reste wie geplant abgerecht.“

07.10.10: Wie man so hört, hat Axel am Mähen Gefallen gefunden und hat sogar einen „Fransenenzian-Schonmäher“ entwickelt...., Ruhestand macht scheinbar kreativ! Heute sitzen Werner und ich bei Herrn Kromer im Winnender Umweltamt und besprechen die Steinkauzröhren-Aktion, die noch in diesem Herbst in Hertmannsweiler starten soll. Wir haben ja am 3.11.2008 von der Firma Häussler als Neubau-Ausgleichsmaßnahme 40 Röhren erhalten und die letzten 20 werden nun verteilt.

09.10.10: Zweiter offizieller Rechentag mit Grasabfuhr, bereits um 7 Uhr hieß es antreten. Das Wetter spielte frisch aber trocken mit und gute 15 fleißige Helferinnen und Helfer taten ihr Bestes. Der mittlere Weg am Sonnenberg wurde komplett abgefahren. Am Brombeerhang ging‘s dann noch mit Rechen weiter.

12.10.10: Hannelore, Axel und Enkelin Zoe haben keine Heimat mehr. Ich glaube, dass sie in den Katzenhäusern von Schorsch im Steinbruch wohnen. Oder im alten Trafohaus. Heute habe ich alle drei - wie gestern auch - beim Spaziergang getroffen. Ich? Ja ich habe mich wissenschaftlich betätigt und Käfer fotografiert. Und ganz toll war der Hinweis von Axel, dass er mit Hannelore und Gabi auch noch das Handtuch fertig abgerecht hat.

Heute Nachmittag trafen sich sieben Kinder zwischen 6 und 12 Jahren mit Andrea Kümmel und Rainer in Hanweiler zur Veranstaltung „Naturerlebnistage“. Wie Rainer heute Abend berichtet, war es eine kurzweilige Sache mit Spielen, Sammeln und Naturerkundung. Den Kindern habe es viel Freude gemacht. Und weitere vier Dienstage folgen.

14.10.10: Der Blickpunkt berichtet heute über die gemeinsame Arbeit an den Sumpfwiesen mit 15 Mitarbeitern der Firma Kärcher und Frau Haas und Frau Strobel vom RPS.

15.10.10: Der Himmel ist schon seit Tagen schimmelig grau wie ein alter Emmentaler. Und da man nicht durch die Wolken schauen kann, fällt der Sternegucktermin flach.

16.10.10: Es ist sieben Uhr früh und es regnet seit fünf. Leider habe ich eine Zerrung am Arm und kann nicht mithelfen beim letzten Grasaufladetermin. Aber ein paar Tüchtige gibt es immer, zu acht haben sie das Gras nur so weggefetzt. Alles wurde aufgeladen, tolle Leistung!

17.10.10: Die Uhus und Waldkäuze in der Bad Friedrichshaller Greifvogel-Pflegestation haben wohl nicht schlecht gestaunt, als wir siebzehn zu Besuch in ihre Volieren kamen. Seit vielen Jahren werden dort verletzte und kranke Tiere aufgepäppelt und viele davon sind schon wieder richtig gut drauf. Es konnte gut beobachtet und auch fotografiert werden und unsere Fragen wurden geduldig von Herrn Wacker beantwortet. Einen Schwarzstorch haben sie dort in der Freiflugvoliere ausnahmsweise auch, er kann wegen eines schlecht heilenden Flügelbruchs nicht mehr fliegen.

Und wir konnten beinahe nicht mehr richtig gehen, so reichhaltig und schmackhaft war dann das Mittagessen in „Ungers Mühle“ am Breitenauer See (Stichwort: Kartoffelsalat!). Der kleine Marsch danach zum See tat da gut, allerdings haben wir wegen des schlechten Wetters auf den geplanten Rundgang verzichtet und sind nur ein kürzeres Stück - auch mal kurz im Regen - gewandert. Bitte in die Homepage schauen, da steht alles weitere drin.

19.10.10: Die Farbe „braun“ gefällt ja Rainer nun überhaupt nicht, doch heute musste er mit ihr leben. Die Kinder der Naturerlebnistage hatten Lehmboden entdeckt und, so schreibt er, natürlich gleich eine Rutschbahn bei dem feuchten Wetter gezogen. Heute waren es sogar zehn Kinder und Florian H. wollte mit seinen drei Jahren auch mal dabeisein (das Angebot gilt erst von 6 – 12 J.). Er muss halt noch kräftig Spätzle essen, gell, Torsten....

26.10.10: Heute bin ich dran, mit den Kindern in den Wald zu gehen, die Spiele der Andrea Kümmel machen selbst mir Spaß, ach Kind möchte man sein und von sooo netten Leuten betreut werden.....

November

02.11.10: Vortrag von Dr. Wolfgang Fiedler im „Storchenkeller“ über den Vogelzug (na, dass passt ja!) mit 54 Teilnehmern. Bin allerdings diesmal im Schwarzwald. Es wird die Forschung über den Vogelzug seit dem 19. JH bis heute beleuchtet. Rainer berichtet mir von früheren Fabeln über die verschwindenden Vögel im Herbst bis zum heutigen modernen Orten per Sender.

06.11.10: Geistige Emigranten haben wieder man unseren „NABU“-Schriftzug am Stöckenhofturm zugeschmiert. Werner und Axel kümmern sich darum und machen gleich die Brutkästen für Schleiereule und Turmfalke sauber.

09.11.10: Die Reihe geht rum, für heute haben sich Hannelore und Axel für den Einsatz bei den Naturerlebnistagen gemeldet. Mal sehen, was sie berichten werden. Erst mal, das Wetter war in der Nacht  noch regnerisch, der Nachmittag war aber zum Thema „Tiere“ sonnig. Tierspuren erraten und Spiele wie „Tierstaffel“ machten den Kindern Freude.

Und ich erfahre von Karl Gackstatter, dass Walter und er schon seit Tagen Futtertöpfchen herstellen. Schon über 150 Stück. Das ist doch mal ein Doppellob wert!

16.11.10: Zum guten Schluss der Naturerlebnistage hat Horst sich Zeit genommen, mit den Kindern und Andrea Kümmel einen Nachmittag zu verbringen. Zur Belohnung gibt es für alle ein Grillfeuer und Würstchen. Und ich verspreche, das nächste Mal mit dem Holz nicht so sparsam umzugehen. Bin ein alter HolzKOHLEgriller und da bleibt die Masse fast erhalten wenn sie brennt. Das Stammholz setzte sich sehr stark zusammen, dass es gerade so zum Grillen reichte.

20.11.10: „Achtung, Baum fällt!“ schallt Ralf Wellers Ruf am Gemeinen See. Walter wollte nach Jahren mit der Leiter nicht mehr so hoch in die Tanne steigen, um Äste abzusägen. Die Wedel werden jährlich gebraucht, um den NABU-Stand zu schmücken. Jaaa, wir haben sogar vor zwei Jahren einen Preis dafür bekommen und letztes Jahr wenigstens eine Belobigung.

25.11.10: Walter und Axel sind schon da und haben das Grundgerüst bereits aufgebaut. Wovon? Na, von unserem Stand auf dem Weihnachtsmarkt ab morgen. Inge bringt einen Anhänger voll Tannenwedel, und Ralf und Heinz packen mit an, damit es ein schöner Stand wird. Von der Marktplatzseite arbeitet sich Reinhard mit dem Stromkabel die Strecke herüber und kurz vor 19 Uhr brennen die Lampen.

Wie mir Walter heute (30.11.) am Telefon berichtet, war am Sonntagfrüh nur noch ein Karton mit Futterglocken zum Verkauf da. Ausverkauft! Auch Bücher und die anderen Artikel liefen offenbar gut. So hat sich die Mühe wohl gelohnt.

Dezember

11.12.10: Das NABU-Jahr 2010 kippt so langsam nach hinten über, damit es Platz gibt für die vielen Aktivitäten im neuen Jahr.

Platz genommen haben wir nach der Abschlusswanderung über den Paulinenhof in Bürg, wo wir uns in der „Krone“ das Jahresende so richtig haben schmecken lassen. Immerhin die stattliche Zahl von insgesamt 32 Leuten waren Horst vorausgeeilt oder hinterdrein marschiert, und trotz recht frischen Temperaturen war die Stimmung überhaupt nicht frostig....

Bei warmen Apfelringen, Kuchen und Vesper wärmten wir in der munteren Runde Körper und Geist.

30.12.10: Törööö! Heute hat Rainer mein 100. Gesch(d)ichtchen in die Homepage unter „Williams Web“ übernommen. Vielen Dank, lieber Rainer, für Deine Mühe. Aber wer um Himmels Willen soll das alles lesen....?

31.12.10: „Egal isch achta-achtzig“ sagt die Schwäbin, der Schwabe. Doch so ganz „egal“ war die Arbeit am Schaukasten beim Torhäusle wohl doch nicht. Seit 05.10.2007 wurden darin 88 Plakate mit Hinweisen auf unsere Aktivitäten aufgehängt, die bestimmt von etlichen Leuten gelesen wurden.

Ihnen / Euch allen, ob Mitglied oder Freund unserer NABU Gruppe Winnenden, möchte ich auf diesem Wege „dankeschön!“ für die gute und menschlich sehr verbundene Zusammenarbeit sagen!

Herzlich

William Patrick am 31.12.2010