Oder: Nachbars Katze kann lesen?
Da
lag sie neulich vor der Tür. Vor meiner? Nie!! Da wird sie nämlich
immer von mir verjagt. Nicht, dass ich Katzen nicht mögen würde, ich
habe alle Tiere gerne, und wie ich neulich schrieb, haben sogar Spinnen
zwischenzeitlich - dank NABU - Eingang in meine Welt gefunden.
Also,
da lag sie nun am Eingang zum Nachbarhaus und zählte ihre zwanzig
scharfen Krallen. Schön sieht sie ja aus, hat ganz schwarzes,
gepflegtes Fell und grünliche Augen. Wie ein Pygmäen-Jaguar. Leicht
gelangweilt, aber als ich in unser Gärtle auf die Terrasse trat, hat
sie mich mit mindestens einem Auge argwöhnisch angeschaut.
Und
genau deshalb wird sie verjagt. Nein, nicht, weil sie nach mir schaut,
sondern nach meinen Vögeln. Die werden den Winter über bestens mit
handverlesenem und vorgekostetem Futter versorgt, das sogar seltene
Gäste wie Rotkehlchen; Bergfinken, Erlenzeisige, Stieglitze und den
Buntspecht anlockt.
Doch
auch die Amseln und Haussperlinge, die in Invasionsstärke hier
einfliegen, schätzen meine „Winnender Tafel“ und tun sich gütlich. Und
seit ich ein neues Futterhaus gebaut habe, das absolut hygienisch ist,
fressen die fast noch den ganzen Kasten weg. Denn das Gemisch rutscht
von selber nach.
Ich
sollte aber ein selbst nachwachsendes Futter dort einbringen, dann
wüßte das Raubtier nämlich nicht, was ich da immer im Beutel in den
Garten trage und dort hineinschütte.
Ja, ist doch klar! Und ich weiß es genau, diese Katze kann lesen!
Vom
Alphabet kennt sie E, F, G, L, O, R, T, U und das V. Das sind gut 30 %
unseres Abcs und das reicht ihr, das Wort „Vogelfutter“
zusammenzusetzen.
Sie denkt nämlich, dass hier keine Vögel ge- sondern verfüttert werden!
Und das werde ich ihr austreiben!!
Gut, vielleicht nächstes Jahr....
28.03.2011/w.p.