Einbrecher?

Man sollte vielleicht wissen, dass wir in einem Reihenhaus wohnen und Bad und Schlafzimmer sich im ersten Stock befinden, dann kommt direkt darüber das Dach.

Nein, nein, keine Angst! Bei uns ist keiner übers Dach eingestiegen oder so, es wurde auch nicht eingebrochen, aber es war auf jeden Fall sehr komisch heute früh.

„Rüttel-rüttel“ (zuerst leise), „RÜTTEL-RÜTTEL!!“ (aha, lauter!) tönt es in meinem rechten Ohr. Das linke lag auf dem Kopfkissen und so konnte ich bequem den Wecker erspähen, es ist 6:14 Uhr!

Wer um Himmels Willen rüttelt bei uns am Haus um sechs Uhr vierzehn? Die Zeitung war noch nie so dick, dass man sie mit Gewalt in den Briefkasten stopfen musste. Vom Nachbarn hört man nie etwas durch die Wände (außer er hat eine neue Schlagbohrmaschine gekauft) und unser Sohn hat einen Hausschlüssel. Nur der würde uns morgens nie besuchen, denn um diese Zeit gibt es noch kein Schweinefilet mit handgeschabten Spätzle und Kartoffelsalat!

Also? Was ist hier los?

Auch meine Frau schaut verwundert drein, und so mache ich mich um diese für Rentner doch recht ungewöhnliche Zeit auf, nach dem Rechten zu sehen.

Rollladen im Bad leise hochgezogen, Fenster vorsichtig geöffnet und auf die Straße geblinzelt. Na ja, die Sonne war schon am Strahlen, wie wenn sie es bezahlt bekäme....

Nichts, alles friedlich.

Doch plötzlich sehe ich aus den Augenwinkeln etwas Schwarzes auf dem über dem Schlafzimmerfenster befestigten Meisen-Nistkasten sitzen und im gleichen Moment auffliegen:

Eine Rabenkrähe!

Da bin ich aber froh, denn wir werden Großeltern von mindestens zwei jungen Kohlmeisen und die möchte ich mir nicht nehmen lassen! Wie brutal die Natur doch sein kann!! Ich bin hier in einem Zwiespalt, denn die Rabenkrähe mag ich ja auch. Nur soll sie sich wo anders ernähren, nicht gerade von unseren „Wolleböbbela“!

Brutal!

Vor lauter Schreck habe ich mir dann ein Spiegelei und ein dick belegtes Schinkenbr.......uuups!!

10.05.2011/w.p.