Schlaue Spatzen

Natürlich hat jeder in dieser kalten Jahreszeit Muße (manche haben auch eine Muse! Bei mir kommt sie ab und zu vorbei und staucht mich ans Schienbein, „schreib' endlich was!“ brüllt und dann wieder verschwindet) um aus dem Fenster den Vögeln zuzusehen. Auch wenn es nur am Wochenende möglich ist, es ist halt die günstigste Jahreszeit, diese Tiere näher betrachten zu können.

Es gibt auch Leute wie Horst z.B., die hocken nicht so verfroren wie ich hinter der Büroscheibe sondern gehen fast jeden Tag raus in die Natur.

Doch so kann ich „meine“ Wintergäste am Futterhäuschen genau betrachten.

Futterhäuschen?

Das ist eigentlich eher ein Abwurfturm für Vogelfutter oder so!

Aus einer zweiseitig offenen Schütte rutscht das Futter nach und nach in diese beiden Rinnen, davor sind Stänglein, wo sich die Vögel draufsetzten können. So bleibt alles hygienisch sauber.

Interessant ist dabei auch zu beobachten, dass sich eine Amsel beim Verspeisen einer Apfelhälfte weder durch das Hochziehen eines Rollladens noch durch das Öffnen eines Fensters beim Verzehr beeindrucken lässt.

Rotkehlchen, Blaumeise und Kohlmeise sind auch wenig scheu, allerdings futtern die lieber an hoch hängenden Futterglocken oder Meisenknödeln.

Der Mensch denkt und die Natur lenkt. Vor allem die Amseln lenken in diesem Fall! Die sind eben gerne auf dem Boden, genauso wie meine ca. 50 Haussperlinge, die ihr tägliches Futter wohl bevorzugt vom Rasen aufnehmen.

Und so fährt die kluge Amsel mit ihrem Schnabel in der vollen Futterrinne hin und her, bis die nächste Rosine herunterrutscht. Die wird dann hinunter geschlungen, eine halbe Erdnuss hinterher und der Rest des gemischten Vogelfutters landet haufenweise auf dem Boden!

Zum Glück schneit es nicht, es wäre schade um die Nahrung.

Und nun frage ich mich, ob auch die Vögel vor der Winterzeit miteinander ein Abkommen treffen: „Du schmeißt uns das Futter runter, dafür lassen wir Dir die Zibeben!“

Wer weiß.....?

09.02.2012/w.p.